Alltag? Was war das noch gleich?

Schon viele Jahre schreibe ich aus meinem Alltag als Großfamilienmama. Einige Jahre davon auch öffentlich, irgendwann habe ich den Blog dann aber geschlossen und nun kam mir aber die Idee, doch wieder ein wenig öffentlich zu schreiben. Nicht tagebuchmässig, wie ich es im Familienblog tue, sondern einfach ein paar Einblicke aus meinem Alltagsleben in diesen Corona Zeiten.  Plötzlich ist der so lang gewohnte Alltag kein Alltag mehr. Alles steht seit Monaten Kopf. Seitdem das Corona Virus eingezogen ist. Ich weiß noch gut, wie ich warm und trocken mit der Familie eine Woche an der Ostsee war  in den letzten Karnevals Ferien und wir die Corona Nachrichten aus China verfolgten. Jeden Tag haben wir dazu die Tagesschau gesehen und wir waren uns so sicher, das es nicht so nah kommen könne. Leider, leider sehr weit gefehlt und es dauerte nach Karneval nicht lange und auch hier war das Corona Virus ein großes Thema und wir gingen in den ersten Lockdown. Ich damals hochschwanger mit unserem Nesthäkchen. 



Mit viel Geduld, jeder Menge Tee und Nervennahrung habe ich mir den Alltag im Homeschooling mit allen Kindern gestrickt und es sollte sich als wertvoll heraus stellen, das wir das taten, denn dieser Alltag war nicht einfach nur vorüber gehend, nein, er stand immer wieder vor der Tür und musste aufgenommen werden. Nun sind wir ein Jahr weiter und im zweiten harten Lockdown. Wieder steht das Homeschooling an - in der nächsten Woche - und wieder sind alle Kinder zuhause. Das bedeutet für mich, das ich einen Studenten da habe, der seine Bachelor Arbeit schreibt, zwei Oberstufen Schüler, zwei Mittelstufen Schüler , einmal Real- und einmal Waldorfschule und drei Waldorf - Grundschul - Kinder. Dazu das noch nicht Kindergartenkind, das Kleinkind und unser Baby. Der Ehemann sitzt warm und trocken im Büro und verdient unseren Lebensunterhalt, während ich Tag für Tag den Corona Alltag bewältige. 

Noch sind wir allerdings im Winterschlaf, was bis zum Montag anhalten darf. Seid Mitte Dezember habe ich alle Waldorfkinder zuhause. Ein Lehrer war krank, ein Kind konnte die Maske nicht tragen, ohne ein Asthmaspray zu brauchen und eines war erkältet. Die Oberstufen Schülerin war mit einem Attest zuhause und bewältigte ihren Distanzunterricht. Die anderen Kinder gingen bis zum Lockdown Light noch los. Wir aber waren bis dahin im Homeschooling und managten das auch ganz gut. Mit Höhen und Tiefen natürlich. Dann gingen wir in die Weihnachtsferien und verbrachten schöne Weihnachtstage, Tage zwischen den Jahren und den Jahreswechsel alle zusammen. Das Haus war immer randvoll und nur selten waren Kinder nicht bei den Mahlzeiten dabei oder gar für meine Nacht nicht zuhause. Wir verbrachten Weihnachten gemeinsam und auch den Jahreswechsel und es waren schöne Tage. Herausfordernd sicher auch immer wieder, denn große und kleine Kinder haben nunmal ihre ganze eigenen Bedürfnisse. Es war mal leise und ganz viel laut und meine Nerven lagen am ein oder anderen Tag blank. Aber wir haben immer wieder die Kurve bekommen und ich habe in diesen Tagen auch so wahnsinnig viel als Mama gelernt. Geduld, Grenzen, Ansprüche. Alles sortiert sich neu und bekommt eine andere Priorität. Mittlerweile sind wir darin tatsächlich schon ganz gut geworden. 

Langsam sortieren wir uns wieder Richtung Homeschooling Alltag, passen den Rhythmus wieder an. Der ein oder andere Geburtstag liegt auch noch an. Heute hatte der kleine König Geburtstag und wurde zwei Jahre alt. Wir hatten einen schönen Tag miteinander.

Und jetzt, jetzt haben wir noch einen Alltagstag und den Großeinkauf vor der Nase, der dank Corona auch ein wenig schwieriger geworden ist und dann ist das letzte Wochenende der Weihnachtsferien vor der Tür. 

Die Großfamilienmama

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