Homeschooling Part 2 Tag 4

 Es ist erst der vierte Tag? Man könnte meinen, es seien schon ein paar mehr. Ich fühle mich danach und immer das starke Gefühl dabei, das ich nur zwei Hände habe und zwei Ohren und das ich mich nicht klonen kann... Immer das Gefühl, nicht allen gerecht zu werden. Die Kleinen sind anhänglich, die Großen brauchen mich viel, vom Haushalt sprechen wir besser nicht. Der bräuchte mich auch. Sagen wir es mal so. Aber über Grundsauberkeit und Ordnung und gemachte Wäsche geht es nicht hinaus. 

Aber ich lerne jeden Tag wieder neu, mich auf meine Kinder einzustellen und über meine Grenzen hinweg zu gehen und neue zu setzen. Das ist einfach auch so. Vieles hätte man nie für möglich gehalten und es geht dann doch und nicht immer nur irgendwie, sondern ganz gut. Wann war ich schon mal so viel Zeit mit meinen Kindern zusammen? So eng verbunden? Nur in ihren ersten Jahren. Dann aber ja nicht mehr. Dieses absolute jetzt ist auch schön.

So waren wir gestern Nachmittag von der zweiten Tochter an abwärts spazieren und es war so schön. Es war kalt und klar und wir konnten eine große Runde drehen. Gut durchgelüftet kamen wir zufrieden wieder zuhause an. 

Wir haben einen ruhigen Abend, essen gemeinsam, ich lese aus dem Märchen vor und dann gehen alle Kleinen ins Bett. Am Abend, als ich ins Bett gehen möchte und gerade die schlafende kleine Maus in die Wiege gelegt hatte, fiel mir ein: Mist kein Brot mehr da. Das ist ungut. Morgens erst zum Bäcker? Eher nicht. Zu viel Aufwand. Also fix herunter und noch eben den Bürli Teig im Thermomix laufen lassen, um ihn dann über Nacht zu kühlen. Geht wunderbar. Ich traf den Großen noch, der sich gerade einen Obstsalat machte und wir redeten noch ein wenig. Auch mal nett, so spät. 


Mein Obstsalat sah gestern Abend so aus - mit Schokolade gespickt. Den habe ich dann beim Stillen der Tochter aufgegessen. Sehr lecker.


Wir frühstücken ein wenig später als sonst, sind auch langsamer, als sonst und brauchen länger für alles. Aber die zwei Jungs lernen schon mal mitten im Küchenchaos. Die großen Kinder sind um. Der zweite Sohn hat mehrere Konferenzen, der Rest heute nicht, dafür morgen dann wieder. Ich lasse die Jungs lernen und mache erst einmal in Ruhe den Haushalt, während die zwei kleineren Jungs puzzeln und die ganze Kleinen jede Menge Chaos wieder verbreiten. Der kleine König schmiß heute morgen voller Inbrunst das Katzenfutter in den Mülleimer, trug selbigen dann voller Inbrunst nach draußen und wollte ihn leeren. Sehr süss, wäre das Drama drumherum nicht gewesen. Als es beseitigt war, lag das Siedler Spiel im Wohnzimmer auf dem Boden. Der kleine König hatte sich den Hocker an die Kommode gestellt und das Spiel aus der oberen Schublade heraus gezirkelt. Als das verräumt war, kam die große Tochter und spielte ein wenig mit ihm, so dass ich die kleinste Tochter ins Bett legen konnte. Einschlafstillen und so. Danach konnte ich dann mit dem Erstklässler beginnen, er total motiviert seinen Teil machte und dann raus wollte. Väterchen Frost war ja da. Allerdings musste ich mich in der Zwischenzeit wieder klonen. Der 5.Klässler hatte tausend und eine Frage und der 3. Klässler brauchte auch Hilfe. Uff. Dann war die Wochenaufgabe vom 5. Klässler verloren und es ging da nicht weiter. Dann war die Zeit beim 3. Klässler um und so weiter eben. Draußen wurde es kalt, der kleine König kam wieder rein und wollte doch wieder raus. Das Baby wachte auf und wollte kuscheln. Ich musste dringend noch telefonieren und beendete kurzerhand das HOmeschooling nach Absprache mit dem zweiten Sohn, welcher heute Nachmittag den zweiten Teil überwachen wird, den wir heute Morgen mangels Arbeitszettel und unwilligem Drucker nicht machen konnten. 

Ich telefonierte in Ruhe und machte dann zusammen mit dem kleinen König ein Tiramisu. Nur für mich und die Große. Isst niemand sonst. Wir lieben es und das musste heute sein. Ohne Ei, ganz schnell gemacht. Die Kleinen bekamen einen Fruchtpunsch und tauten wieder auf. 

Als ich die Babymaus stillen möchte, stehen Oma und Opa unangekündigten vor der Tür. Sie schauen kurz ins Haus, ob es allen gut geht. Sie vermissen die Kinder und bieten an, morgen mit dem kleinen König ein wenig spazieren zu gehen. Das wird mich hier entlasten und ich nehme das gerne an. Werde ihn gut verpacken und dann geht er morgen mit seinem Opa ein wenig aus. 

Die Großfamilienmama

Ich berichte gerne aus meinem Alltag hier, wer mag, kann etwas in die Kaffeekasse geben. 

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