Homeschooling Part 2 - Tag 22 - Ungelustigt

 Es ist so schönes Wetter. Es ist so herrlich hell und ich habe dennoch nicht so richtig Lust auf irgendwas. Die Moral habe ich zwar wieder gefunden, aber nachdem es gestern Nachmittag hier genauso war, wie an den Tagen zuvor und nachdem sich andere Kollegen über eben jenes in ihren Siedlungen beschwerten, habe ich dann doch eine Mail an die Gemeinde geschrieben und sie gefragt, was diese ganzen Regeln eigentlich sollen, wenn sie keiner kontrolliert. Wozu hält man sich eigentlich an die Corona Regeln, wenn doch sonst jeder macht, was er will. So oder so ähnlich. Nicht um jemanden anzuschwärzen, sondern um meinem Ärger mal Luft zu machen. Ob es je eine Antwort geben wird ? Wohl eher nicht. 

Müde bin ich das. So sehr. Aber wir hatten es gestern ansonsten gut. Haben schön zusammen Kaffee getrunken, waren im Schnee, haben den Hof frei bekommen und auch den Weg zum Geräteraum. Es gab abends Pizzabrötchen und wir haben den zweiten Teil von The Wolf geschaut. Ich fand es schon sehr schlimm, wie sehr oberflächlich sich solche Menschen bewegen. Das hat mich erschrocken. Was sind denn da die Werte ?

Die Nacht war ruhig, wir sind pünktlich aufgestanden, aber es dauerte dennoch alles recht lange, bis das Frühstück gegessen war und die Ordnung in der Küche herrschte. So ist es eben, wenn die drei Kleinen dazwischen auch ihre Bedürfnisse haben. Aber eigentlich habe ich genau dafür gar keine Zeit. Ich denke nicht weiter über die Zeit nach und versuche das alles auszublenden und einen Schritt nach dem nächsten zu gehen. Gelingt meistens gut, aber heute fühle ich mich genau wie gestern tendenziell gestreßt. Der Schulanfänger hatte noch dazu einen Wutanfall vom Feinsten noch vor dem Frühstück. Uff. Anstrengend. 

Wir fangen dennoch an und kommen auch gut dadurch. Formenzeichnen haben nun der Schulanfänger und der Löwe und dazu eben noch dies und das. Was ich gerade sofort lösche, ist die Mail der Sportlehrerin. Sie kann gerne vorbei kommen, wenn sie da was unterrichten will. Ich tue es nicht. Und ähnlich ist es auch mit Französisch für die Jüngeren. Immer wieder ein Lied vorspielen, ja das kann ich. Aber das Zeitfenster muss da sein und es muss ruhig sein. Also fällt auch das immer mal wieder hinten rüber. Das streßt mich allerdings nicht, weil ich gemerkt habe, was die Kinder bei der Lehrerin lernen. Nichts. Da kann mein Unterricht nicht schlechter sind. Da sind wir mal ganz pragmatisch. 

Die Kinder kommen gut dadurch und sie können noch raus in den Schnee. Es ist sonnig, es sieht so schön aus. Die Großen sind in Konferenzen. Die Kinder im Schnee. Das Baby schläft. Diese Ruhe. Das war so herrlich.




Ganz so lange währte der Frieden nicht, aber er war da. Das war schön. Das Babymädchen wachte auf, die Kleinen kamen zurück und spielten so schön und ich seufzte innerlich, weil das eigentlich meine Morgende wären, wäre da nicht Corona. Wäre da nicht Corona, würde ich jetzt am Samstag ans Meer fahren und eine Woche die Winterferien genießen. Aber nein, auch das ist nicht. Ich überlege ja, ob man den Vermieter nicht fragen kann, ob es doch geht. Aber das wird wohl nicht so sein. Es ist nur ein freistehendes Haus und die Regeln sind dort ja die Gleichen wie hier. Wenn sich keiner dran hält, ist es ja perfekt. Also nicht. Aber man darf ja mal träumen. 

Ich kochte das Mittagessen. Es gab Bratwurst mit Gemüse und Ofenkartoffeln mit Dipp. Rote Grütze als Nachtisch mit Vanillesoße. Heute mache ich drei Kreuze, das ich mich dazu entschlossen habe, nur noch fürs Wochenende ein paar Kleinigkeiten zu kaufen, denn sonst wäre ich heute sicher nicht ohne Schokolade ausgekommen. Jetzt muss ich es. Der Weg ins Dorf ist mit Kinderwagen schwer zu machen und außerdem fehlt ja sowieso die Zeit :-)

Gleich gehe ich mit der Großen eine Runde durch den Schnee, dann wird die Zeitung anrufen und dann werde ich ein wenig aus unserem Alltag erzählen. Ist nicht so, das nix passiert. Mal sehen, was sie wissen wollen und wie lange das dauert. 

Die Großfamilenmama

Die Kaffeekasse

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