Homeschooling Part 2, Tag 31

Jetzt habe ich einen ewig langen Text geschrieben und ihn durch eine falsche Tastenkombination gelöscht. Das ist ja mal großer Mist. Leider ist der Text nicht mehr zu finden, denn diese falsche Kombi ist auch gleich gespeichert worden. Mist Technik, aber echt mal. 

Naja. Ich schaue mal, wie lange ich noch habe, um ein wenig zu schreiben. 

Ich freue mich so sehr über dieses Frühlingswetter. Das alleine macht schon so viel aus, das man besser durch den Tag kommt. Dazu kommt aber auch, das ich mich löse von den festen Strukturen. Wenn mich Corona eines gelehrt hat, dann das meine geschriebenen Pläne nichts wert sind. Die werden immer und immer wieder über den Haufen geworfen und ich tue gut daran, das auch zuzulassen. Wehre ich mich dagegen, vergeude ich wertvolle Zeit und sorge zudem für schlechte Stimmung hier. 

Gestern Nachmittag habe ich es tatsächlich geschafft, mit zwei Freundinnen zu telefonieren, ohne das hier irgendeine Katastrophe passiert ist und das obwohl ich niemanden bei mir hatte, der nach den kleinen Kindern geschaut hat. Die waren draußen und dabei waren sie zufrieden. Wir waren den ganzen Nachmittag im Garten und das hat richtig gut geklappt. So konnte ich auch mal mitten im Alltagstrubel telefonieren.

Allerdings war der Tag ansonsten eher unrund. Es gab viele Streitereien mit den Schulkindern. Die geben ganz gerne mir die Schuld an den Aufgaben und verweigern sich auch deutlich mehr, als wie sie das in der Schule machen würden. Ich war viel Zeit damit beschäftigt, das gestern mit den zweien aufzuarbeiten, nachdem es gestern wieder mehrere Verweigerungsanfälle gab. Wir kamen noch gut ins Gespräch und heute ist es wieder besser. Im Anschluss an all die Diskussionen backte ich mit dem Löwen noch einen Brokkolikuchen zum Abendbrot und bin sogar noch eine Runde mit dem Ehemann und den Kleinen gelaufen. Das tat so gut. 

Heute morgen starteten wir alle wieder gut gelaunt nach einer ruhigen Nacht. Der kleine König hatte tatsächlich im eigenen Bett durchgeschlafen. Auch mal sehr erwähnenswert. Wir zogen uns an, ich verteilte die Wäsche, die der Ehemann schon gefaltet hatte, bevor er zur Arbeit ging und dann richtete ich dem Fünftklässler das MacBook für den Online Unterricht ein. Ich sprach kurz mit der Lehrerin und bin dann runter, um das Frühstück zu richten. Der Löwe half mir dabei. Im Vorbeigehen ließ ich den TM noch Hirsebrei machen und stellte dann fest, das wir überhaupt keinen Aufschnitt mehr hatten. Oh Mist. Ob ich da heute morgen noch was holen kann? Der Fleischer hat nur morgens auf? 

Erst einmal richte ich dem Fünftklässler noch ein Brot und ein Wasser, damit er mit seinen Klassenkameraden in der Online Sitzung frühstücken kann. Eine schöne Idee der Lehrerin, die dabei eine Geschichte vorliest. Alles ein Stück weit wie in der Schule, was ihm unglaublich gut tut und ihn auch sehr ausgleicht. Das entlastet uns alle. 

Ich frühstücke derweil mit den anderen, die da sind. Heute ist der Zweite in der Schule für eine Klausur. Die werden in der Schule geschrieben und er startet sowieso in den Wechselunterricht. Nächste Woche hat er Präsenzzeit. Die Große hat Vorlesungen und kommt nicht und die Zweite ist gerade fertig mit der Konferenz und kann zum Frühstück runter kommen. Die Kleinen und der Herr Student sind auch da. Wir essen in Ruhe und dann starten wir in den Tag. Die Kleinen gehen noch eine Runde in den Garten und ich räume mit dem Babymädchen die Küche auf. 


Sie schaut mir ein Weilchen so zu und dann kommt sie auf den Boden und robbt durch die Gegend. Das liebt sie sehr und dabei entdeckt sie ihre Umgebung nun schon recht weitreichend. Immer in meiner Nähe aber. Ich kenne das so gar nicht, das hat niemand zuvor hier so gemacht. Sie ist aber glücklich unterwegs und dabei so süß. Einen Schneidezahn hat sie in dieser Woche auch bekommen.

Wir räumen auf, stellen die Spülmaschine an und saugen den Boden. Ich setze mir noch einen Tee auf und dann ist die Maus auch müde und ich stille sie und lege sie hin. Danach rufe ich mir die Kinder rein und wir fangen an. Der Löwe und der nächst Ältere haben ihre Aufgaben und machen sie alleine. Für den Erstklässler habe ich nichts bekommen und ich drucke mir etwas aus. Grundschulkönig kann man dafür ganz gut nehmen. Ich drucke ihm zwei Zettel in Deutsch und zwei in Mathe aus, über die er sich freut. Eine Form zeichnen wir heute nicht. Dabei hätten wir nun auch das Sandtablett noch parat, auch die Steine zum Legen der Form, alles mittlerweile da. Einiges an waldorftypischen Hilfsmitteln zog in den letzten Wochen bei uns ein. Ich habe sie nun auch schon drei Monate bei mir zuhause und alles hat so seinen Lauf gefunden. Dieses ewige Streßgefühl vom Beginn ist einer Routine gewichen. Gott sei Dank ! 

Die Kinder machen ihre Aufgaben und ich fülle noch ein Formular für einen Kurantrag aus. Süss, zwei Kinder kann ich eintragen. Das ist mal ein wenig eng bemessen. Als das fertig ist, bestelle ich noch bei Vivat das Osterlamm, weil ich dafür just einen Rabettcode bekam. Auch Wachsplatten und eine schöne Deko ordere ich. Da habe ich schon oft schöne Sachen bestellt. Und als ich das alles erledigt habe, fahre ich mit dem kleinen König zum Fleischer. Die Große ist mit allem durch und setzt sich unten zu den Schülern und bewacht auch das Babyphone. Wie schön. Wir sind schnell fertig beim Fleischer und schaffen es auch noch in die Apotheke. Zuhause angekommen, kommen mir die ersten Kinder entgegen. Sie sind fertig und fahren ein wenig spielen. Das sollen sie machen. Ich kümmere mich um das Verräumen der Einkäufe, mache mit dem Babymädchen eine Stillpause und quatsche ein wenig mit den Großen, die alle unten sind. Dann mache ich das Mittagessen. Es gibt Spaghetti Bolognese mit Salat. Allerdings scheitert es irgendwie an glutenfreien Nudeln und ich habe keine Lust auf Reise. Die Tochter und ich überlegen uns, das wir Linsen dazu essen wollen und kochen diese. Für den Sohn mache ich vorsichtshalber Fertigknödel. Ich befürchte, das er sonst nichts essen mag und ich behalte recht. Ihm bleibt fast das Herz stehen, als er hört, das er Linsen essen soll. Fast ein bisschen lustig. 

Als das Essen fertig ist, rechne ich mit dem Löwen die letzten Aufgaben zu Ende. Wir wollen das ganze Blatt fertig bekommen und geben uns Mühe. Wir schaffen es auch und ich freue mich mit ihm. Dafür ist der Tisch nicht gedeckt, als der Ehemann kommt, aber das macht ja nichts. Das machen wir dann schnell. Der zweite Sohn hilft und fertig. Wir essen zusammen, ich schiebe noch die zwei Brote in den Ofen, die den Morgen über gegangen waren. Sehr gerne backe ich, wenn es schnell gehen muss, die Dinkeltoast nach Elfenkindberlin. Werden sehr sehr gut und sind ganz fix gemacht. Mir fällt nur gerade ein, das ich Salz vergessen habe. Uff. Ob das gut ist? Ich sags lieber nicht. 

Die Großfamilienmama



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