Heute ist es nicht mehr ein volles Homeschooling oder sagen wir so: es ist kurz kein volles Homeschooling. Denn bevor die Normalität einzieht, steigen die Inzidenzen wieder in die Bereiche, in denen alles wieder geschlossen werden muss. Auch hier im Ort. Die Mutation hat sich in einem Kindergarten untergemogelt und nun haben wir heute doppelt so hohe Zahlen wie am Freitag. Somit durfte ich meinen Kindern heute sagen, das es zwar schön ist, das Fußball wieder startet, aber leider nicht für uns. Das Risiko gehe ich bei all den neuen Verschärfungen im Quarantäne Bereich garantiert nicht ein. Die Kinder sind traurig und ich bin es auch. Wieder einmal muss ich ihnen ein Strich durch die Rechnung machen, während die Runter sich ihren Urlaub auf Mallorca sichern. Ja, das kann man nicht so pauschal sagen, aber ein bisschen Wahrheit steckt wohl drin.
Am Wochenende sind wir ein wenig aus der Routine ausgebrochen. Gestern Morgen haben wir mit allen Kindern gefrühstückt und dann sind wir mit wenigen Kindern ans Meer gefahren. Wir wohnen nicht so weit vom Meer weg, die Wetteraussichten waren gut und die Tide war auch passend. So sind wir einfach los. Wechselklamotten ins Auto, Verpflegung und los ging es.
Das war ganz wunderbar. Einfach mal kurz den Kopf frei bekommen und sich die Meeresluft um die Nase wehen lassen. Es war nicht zu voll dort und man hat sich auch dort an die Corona Regeln gehalten. Das kann ich mit meinem Corona Gewissen vereinbaren. Statt der geplanten einen Stunde am Meer, waren es dann auch glatt drei. So sehr schön.
Leider hält die Erholung nicht so ganz lange vor, denn heute morgen steckt man wieder in der Realität aus Zahlen, Daten und wenig Fakten fest. Zunächst habe ich den Waldorfschüler los gebracht. Das war auch tatsächlich schön. Nur leider ja nur für diesen Tag, dann wieder Pause, dann wieder los. Aber wir haben heute entschieden, wir machen das hin und her nicht. Wir bleiben bis Ostern zuhause. Wenn man sich ein wenig beliest, sieht man, das die Prognosen für Ostern schlechter sind, als für Weihnachten. Das Risiko gehe ich nicht ein. Das habe ich Anfang Dezember schon mal genauso entschieden. Wir kamen nie richtig aus dem Lockdown raus und gehen nun direkt in den nächsten. Tja. Danke auch. Aber hilft ja nix. Die 7. Klässlerin war auch los, um dann wieder zuhause zu bleiben. Nur beim Berufsgymnasium werden wir die Woche abwarten. Da steht zu viel auf dem Spiel. Bei den anderen sind die Anträge auf zuhause bleiben raus. Es stehen zu viele Menschen dahinter, die es nicht so gut verpacken könnten, wenn Corona dazu käme und eine Quarantäne will wohl auch niemand. Passend dazu häufen sich heute die Nachrichten aus Quarantäne Haushalten... Diese Trostlosigkeit, die ist wirklich schwer auszuhalten. Keine Aussichten noch dazu.
Zuhause kamen wir schwer in den Lauf. Mir hatte die Zeitung die Laune verdorben. Passend dazu vor der Schule eine Gruppe ohne Maske und ohne Abstand. Danke auch. Brauche ich mir nicht weiter anzusehen. Es ist schwer für alle, so ist es wohl auszulegen. Aber wir schafften dennoch unsere Tagesaufgaben. Der Erstklässler tat sich erst schwer, aber dann war das Q irgendwann geschrieben und die Wörter, die zu lesen waren, gelesen. Wir kamen voran, wir kommen voran.
Nebenher ein wenig Haushalt, aber viel weniger, als mir eigentlich lieb ist. Ich sehe immer so viel, was ich gerne nochmal eben schnell machen würde. Leider ist das nicht drin gerade. Ich kann nicht sagen, das mich das zufriedener macht. Aber auch das muss ich üben, üben, üben.
Gerade kamen Infobriefe der Schule rein, die darauf vorbereiten, das wir wieder ins Szenario C wechseln. Manchmal frage ich mich schon, ob wir bei verstehen sie Spaß sind oder was der Scheiß eigentlich soll? Dieses Hin und Her ist besser für die Kinderseelen? Das kann mir wirklich niemand erzählen. Dieser ständige Wechsel von Vorfreude in Traurigkeit. Ich kann mir das nicht mehr mit angucken und muss es doch.
Die Großfamilienmama
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