Homeschooling Part 2 - Tag 47

Zu zweit zu sein, auch wenn einer ein wenig außer Gefecht ist, macht das Homeschooling deutlich leichter. Der Invalide kümmert sich ums Lernen und ich mache den Rest. Das ist eine gute Arbeitsteilung und hat mir gestern und auch heute enorm geholfen. 

Wir starteten heute wie immer in den Tag, nur das ich heute nicht schon früh nach dem Ehemann geschaut habe, der schon mit dem kleinen König unten war. Ich habe noch ein wenig mit dem Neuschulkind und dem Babymädchen gekuschelt. Dann kam das bald Kindergartenkind noch dazu und dann so langsam sind wir mal aufgestanden. Wir waren schon früh wach und haben uns bewusst Zeit gelassen. Es eilte ja auch heute nichts. Niemand, auch Sohn 2 nicht, musste heute schon in der Früh das Haus verlassen, wohl aber waren die ersten Vorlesungen schon recht zeitig. Da ich mich darum aber gar nicht kümmere, hat das meinen Ablauf nicht berührt. 

Ich dusche in Ruhe, ziehe mich und die Maus an und dann backen wir als erstes den Hefeteig auf, den wir gestern Abend noch in den Kühlschrank gestellt haben. Einmal glutunfrei, wie immer eben auch und dann den normalen. Den Teig rührt man abends ohne Zucker an und dann ruht er im Kühlschrank, bis zum Abbacken am Morgen. Die Brötchen sind sehr lecker und man kann jedes Mehl dafür verwenden. Ich mache daraus immer eine Vollkorn Variante. Heute war es Dinkelmehl und glutunfreies Brotmehl von Schär zusammen mit Teff Mehl vom Bauckhof. Bevor wir allerdings backen können, muss ich erst einmal den Herd säubern. Auf dem sind die Knusperflocken verteilt, die ich gestern Abend auch noch zubereitet hatte. Der kleine König hatte sich einen Stuhl geholt und die Flocken einmal kräftig umgerührt und nochmal mit Zimt versehen. Interessanterweise sind sie immer noch genießbar. Zumindest die, die ich gerettet hatte. 

Wir frühstücken danach in Ruhe zusammen und starten dann in den Tag. Der Ehemann ist ganz gut drauf, hat immer noch Schmerzen und dicke Wangen, aber er ist nicht total eingeschränkt und kann auch schon ganz gut normal essen. Wir räumen also zusammen die Küche auf, was auch mal nett ist. Als die Küche fertig ist, kommt der Herr Student runter und möchte frühstücken. Das haben wir ja auch sehr häufig so. Eigentlich zum Schreien, aber das ist den Ärger nicht wert. Also unterhalte ich mich lieber mit ihm. Er hatte eigentlich eine Vorlesung bis um 13 Uhr und diese war aber dann schon um kurz vor 10 Uhr beendet. So wird er nun spontan mit seiner Freundin ans Meer fahren. Ach da bin ich neidisch. Die Sonne scheint, herrliches Meer Wetter. 

Ich werde stattdessen das Babymädchen hinlegen und mich dann auf zum Fleischer, zur Apotheke und zum Rossmann machen. Die erste Einkaufsrunde des Tages starten sozusagen. In der Apotheke unterhalte ich mich noch ein Weilchen über die sehr beschissene Lage bei uns im Kreis und im Ort. Über gefakte Statistiken, die sich nun dennoch nicht mehr unter 100 rechnen lassen und die allgemein angespannte Situation. Eine Mitarbeiterin sagt mir noch, wie sehr sie froh ist, das ihre Kinder schon so groß sind. Aber ist es für die so viel einfacher? Ich finde gar nicht. Ja, da muss sie mir recht geben. Alles in allem ist die Stimmung auch dort nicht schön. Ich gehe noch in den Laden für Schulbedarf. Scheinbar darf der trotz allem wieder öffnen. Na dann. Ich möchte noch eine Kleinigkeit kaufen und finde sie dort auch. Die Stimmung dort ist ebenso blöd. Ach man. Das macht so auch kein Spaß. 


Als ich wieder zuhause bin, berichtet mir die Tochter, das die Kunstschule für die Osterferien Online Angebote macht. Man meldet sich an, bekommt Material und kann an Zoom Meetings teilnehmen. Wir melden spontan den Löwen an und sie mag auch noch einen Kurs belegen, da schreibe ich gleich noch schnell die Anmeldung. 25 Euro, das sind verträgliche Preise und es liefert mal eine Abwechslung für die Interessierten. Ob es da noch was Interessantes für den Schulanfänger und den 5. Klässler gibt? Spontan fällt mir da gar nichts ein.

Ich verräume meine Einkäufe aus der ersten Tour und stelle fest, das ich den Windelvlies fürs Babymädchen vergessen habe. Mann. Da wollte ich Zeit sparen und nun muss ich doch nochmal in die Drogerie. Immerhin habe ich an Kerzen gedacht. Das ist ja schon mal was. 


Als ich gerade das Mittagessen koche, schickt mir der Sohn das schöne Foto vom Meer. Hach. Immerhin das. Zum Mittag gab es heute Linsen-Bolognese mit Nudeln und Rote Grütze als Nachtisch. Lecker war es, fand zumindest ein Teil. Der andere Teil aß Nudeln mit Ketchup. 

Einen Moment lege ich die Füße hoch, dann koche ich mir einen Kaffee, stille das Babymädchen nochmal und fahre mit der zweiten Tochter einkaufen. Die zweite Tochter ist heute nicht gut drauf. Immer zuhause sein. Keine Aussicht auf raus und Änderung. Dann noch der doofe Kurplan der Mutter. Das ist alles nichts für sie und ich kann sie so gut verstehen. Was kann ich ihr da aufbauendes sagen? Das die Ärzte bald impfen dürfen? Was sollen sie impfen? Es ist ja nichts da. Trostlos. Das ist es gerade. Das kann man sich nicht schön reden. 

In der Stadt dürfen die Jungs zum Training, höre ich von meiner Freundin. Sie machen vorher einen Test, dann geht es los. Tja. Damit wäre ich hier auch sehr einverstanden, aber einfach so in den blauen Dunst hinein, bei hohen Inzidenzen ein es wird schon nichts passieren Training, das erlaube ich schlichtweg nicht. Nein. 

Die Großfamilienmama 

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