Homeschooling Part 2 - Tag 52 - Osterferien

Ha, wir haben es geschafft. Vom Ende der Weihnachtsferien sind wir nun bis zu den Osterferien mit dem Homeschooling gekommen. Die Grundschulkinder sind seit Dezember zuhause, der Fünftklässler hatte einen Tag Schule in der Zwischenzeit. Es ist nicht das, was ich eigentlich will. Es ist nicht das, was gut für die Kinder ist. Es war aber wohl das, was nötig für sie und mich war. Es war alles in allem eine gute Zeit, wenn sie uns auch viel abverlangt hat, so sind wir doch dadurch gekommen. Mit einigen Tränen meinerseits ganz sicher auch, mit nicht immer starken Nerven, aber wir kamen dadurch und sind aneinander gewachsen.

Das Lernen war heute morgen nochmal sehr anstrengen. Wir hatten einfach viel und mussten nochmal ran klotzen. Dazu hatte ich auch drumherum gut zu tun. Der kleine König und das Kindergartenkind hatten ständig Streit miteinander. Dann hatte der kleine König ständig ungute Ideen. Milch auf der Terrasse auszuschütten war eine davon, die eingeweichte Wäsche im HWR zu verteilen, war eine andere und der Sand in der Treckerschaufel durch den HWR in die Küche, war dann die Krönung von allem. Das Kindergartenkind wollte gerne alles für sich haben, aber auf keinen Fall alleine spielen. Also gab es ständig Konflikte. Mit dem nächst älteren Bruder, mit dem Jüngeren. Immer schon Querbeet. Dazu wollte er auf keinen Fall eine lange Hose anziehen. Die heiße Hose war dran. Die Kurze. Es war ja sehr warm heute. Ich habe ihn gelassen. Er meldet sich wohl, wenn es zu kalt wird und so saß er da also in der heißen Hose im Sandkasten. Allerdings hat auch das nicht zur Ausgeglichenheit geführt. Er hatte weiter das Kriegsbeil dabei. 


Derweil habe ich mit dem Löwen einen Aufsatz geschrieben. Eigentlich über den Wandertag, aber den hatten wir ja nicht, also nahmen wir den Waldtag. Das klappte erstaunlich gut. Er hat ganz gute Worte gefunden. Und Bruchrechnen war mit dem Fünftklässler dran. Das ist ja nicht seines. Lange Lösungswege. Aufschreiben und alles der Reihe nach. Das wollte er nicht. Er hat gekämpft, anders dadurch zu kommen und ist gescheitert. Aber wir haben es tatsächlich gut miteinander lösen können. Auch haben wir eine Ebene gefunden, in der er schneller lernt. Die Bildliche. Das geht für ihn immer gut. So kann man sagen: ja wir haben uns was erarbeitet. 

Das sollte gar nicht unsere Ebene sein. Eigentlich wäre das überhaupt nicht mein Thema und es muss wieder zurück in die alten Rollen gehen. Aber wie wird das wohl werden? Unsere Ärztin aus Herdecke hat einen guten Artikel in der aktuellen Erziehungswissen geschrieben. Wie sehr die Familie gerade gefordert ist und warum es wichtig ist, sie daraus zu begleiten. Die Jugendlichen, die gar keine Struktur mehr im Alltag finden, weil sie den ganzen Tag alleine sind. Die Eltern müssen arbeiten. Homeschooling ist dran und all das eben, was unseren Alltag gerade ausmacht. Es wird Arbeit werden, die Normalität wieder zu finden.


Die ist allerdings noch unendlich weit weg. Innerhalb einer Woche haben wir den Inzidenzwert gedoppelt. Dazu gehört schon was. Und dann kann man nicht mal sagen, das es Hot Spots gibt. Vieles findet im Privaten statt und das wundert mich nicht. Seit Monaten rege ich mich über die fehlende Konsequenzen in vielen Familien auf. Heute kommt der zu Besuch, morgen der und übermorgen der. Mit allen trinkt man Kaffee im Haus. Erlaubt ist es ja. Aber ist es sinnvoll? Nein das ist es sicher nicht. Geburtstagsfeiern, ach das wird schon nicht so schlimm sein. Es geht immer schön so weiter. Aber ich höre vom Bürgermeister, es gibt bei uns im Ort kein Problem. Ach wirklich Herr Overberg? Das sieht gerade nicht danach aus. Da hätte ich sehr gerne Unrecht behalten. 

Aber wir haben dennoch jetzt Osterferien und wir werden es uns dennoch schön machen. Wir werden Eier bemalen und basteln und wir werden backen und an Günne Programm teilnehmen. Wir werden Zeit miteinander verbringen und mal sehen, ob noch ein Ausflug erlaubt sein wird. Ich fürchte, wir werden unseren Kreis erst einmal nicht verlassen dürfen. Aber das bleibt noch abzuwarten. 

Heute werden wir erst einmal den Einkauf angehen und den möglichst über zwei Wochen schaffen. Das ist eine Aufgabe. Frisches wird sicher nicht so weit im Voraus zu kaufen sein. Aber vieles andere dann vielleicht schon. 

Die Kommunion ist nun verschoben. Gestern Abend kam die Durchsage, das die Kommunion im Sommer ist. Wenn man mich fragt, ist das immer noch zu früh. Aber man fragt ja nicht. Dann warten wir mal ab, ob wir ein Sommerfest haben dürfen. Die Aussicht darauf ist erst einmal ganz gut. 

Und jetzt stehen das Wochenende und Ferien an. Huhu! Gerade weil und trotzdem. 

Die Großfamilienmama 


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