Unser Wochenende mit einem Lastenfahrrad

 Während unserer Kur auf Fehmarn hatten wir uns Fahrräder ausgeliehen. Damit wir die Kleinen gut mitnehmen können, wählten wir ein Lastenrad und damit es nicht eng wird, auch einen Fahrradanhänger. Wir waren ja beide da und konnten somit jeweils Kinder mitnehmen und wollten auch einen Ball und diesen ganz Kleinkram, den man so mit sich rum schleppt, dabei haben können. Das war eine gute Idee von uns. Wir nutzten das alles total viel und die Kinder fuhren gerne mit. Wieder zuhause überlegten wir, ob wir uns wohl auch ein Lastenrad anschaffen wollen und schauten uns ein wenig um. Ich schrieb die Händler um uns herum an, was sie so im Angebot haben und ob sie ggfs. auch Leihräder später günstiger abgeben würden, denn so ein Lastenrad ist nunmal eine Investition und für uns ist es auch eine Luxus Investition, denn es ersetzt das Auto nicht. Ich werde dennoch weiter die Fahrten zur Schule machen müssen und auch der Großeinkauf wird zwingend mit dem Auto sein. Was ich mit dem Lastenrad machen kann, sind kleine Fahrten zum Fleischer, zum Bäcker, zur Apotheke und Ausflüge mit den Kindern. Und das ist natürlich auch wichtig und wertvoll. Ich merke immer wieder, wie wichtig mir da das Radfahren auch ist. 

Mehrere Händler boten uns an, diverse Lastenräder zur Probe zu fahren und einer bot uns ein Rad für ein Wochenende an. Der Kontakt war freundlich, wir hielten das lange Probefahren für eine gute Idee  und wir vereinbarten somit das zweite Juli Wochenende.

Am Freitag fuhren der Ehemann und ich zum Fahrradgeschäft, welches gut 30 km von uns entfernt liegt. Der Plan war, das der Ehemann das Rad nach Hause fährt und ich das Auto, mit welchem ich noch Sohn 2, welcher aus dem Urlaub zurück gekehrt ist, wieder einsammeln würde. Letzteres hätte ich mir besser geschenkt, denn das hat uns unnötig gestresst. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wir kamen zum Fahrradhändler und es war sehr voll. Wir hatten die Kleinen dabei und es war ein wenig anstrengend im Laden. Der kleine König wollte alle kleinen Räder durch den Laden schieben, Aurelia wollte keinstenfalls auf meinem Arm bleiben, sondern auf jeden Fall auf den Boden und das tat sie lauthals kund. Die drei anderen wollten mir dringend noch dieses oder jenes zeigen und das Kommunionkind schaute im übrigen auch nach einem Fahrrad für sich und war total enttäuscht, das es dort nur Räder für über 600 Euro gab. Uff. Ich ging mit den Kleinen also raus, während der Ehemann die Formalitäten erledigte und musste mir dann draußen auch noch anhören, das ich die Kleine auf keinen Fall auf den Boden setzen könne, das wäre doch zu kalt. Im Juli, bei strahlendem Sonnenschein ein sehr kurioser Einwand.

Aber da kamen auch schon der Verkäufer und der Ehemann und wir sahen unser Lastenrad fürs Wochenende . Es war so ein Riese Müller irgendwas Rad und mir war schon klar, dass das nun eher der Mercedes unter den Rädern ist. Ich hatte nach einem Babboe gefragt und gedachte, wir bekämen eben jenes. Wunderte mich schon, das keines dort stand. Naja. Nun also Riese Müller. Ohje. Hoffentlich setze ich mir nicht in den Kopf, eben jenes fahren zu wollen, denn das wäre finanziell keine gute Idee. 




Der Ehemann ist dann mit dem Rad und dem kleinen König und dem Kindergartenkind los, während wir zum Bahnhof fuhren, um den Sohn einzusammeln. Tatsächlich fuhren der Ehemann und die Kleinen die ganze Strecke ohne Probleme. Ich räumte derweil oben noch das Kinderzimmer, welches morgens ein Lego Desaster erlebte, auf und saugte durch. Dann aßen wir alle zusammen Abend. Das Fazit des Ehemanns für das Rad war: schönes Rad, läuft auch gut, aber es ist eher schwer und unhandlich. Ich fuhr es dann abends nochmal eine Runde durch die Siedlung und ich war erschrocken, wie schwergängig alles war. Mit voller Besetzung war das für mich sehr schwer zu händeln. Es abzustellen war schon ein echter Kraftakt. Ansonsten ist es super verarbeitet und hat alles mögliche an Kleinkram, was man braucht oder auch eben nicht. Der Platz für meine doch eher großen und nicht so zarten Kinder - wenn man den kleinen König außen vor lässt - ist dann doch eher nicht so vorhanden. Ich möchte gern ein Rad, in welches ich auch einen Korb stellen kann. Das ging aber nicht. Der Raum ist mit den Kindern voll und alles was sonst noch mitmusste, musste ich tragen oder eben beim Ehemann lassen. Das ist nicht das, was wir brauchen. Aber wir freuten uns, das alles ausprobieren und benennen zu können. Ohne Probe weiß man das alle nicht. 

Am nächsten Morgen besuchte ich mit der Kleinsten und dem Erstklässler eine Freundin, die sich dieses Rad auch gerne mal ansehen wollte. Sie hat schon länger ein Lastenrad, aber ohne Motor und das ist nicht mehr so ihres. Mein Rad ist es aber auch nicht. Ihre Kritik ist die gleiche, wie meine eben auch. Dennoch drehten wir eine schöne Runde mit dem Rad und waren mit zwei Lastenrädern auch ein echter Hingucker. Ich nahm ihren Sohn in mein Rad mit hinein, so brauchte sie weniger treten und mir ist es wegen des Motors ja nicht so sehr aufgefallen. Wobei man schon den Unterschied merkt, ob man nun eins, zwei oder drei Kinder im Rad hat.

Nachmittags haben wir uns mit allen Kindern bis auf die drei Großen auf den Weg zu Oma und Opa gemacht. Durch den Wald an der Ems entlang. Ich hatte alles für ein Picknick eingepackt und vermeldete dann bei Oma und Opa, das wir los fuhren. Sie kamen uns mit ihren e Bikes entgegen und wir hatten einen schönen Ausflug. Auf dem Bolzplatz gab es Kaffee und Kekse und Obst und dann ging es zu Oma und Opa in den Garten, wo wir später Würstchen grillen wollten. Dazu kam dann auch der ganz Große, der noch mit den Geschwistern Fußball im Garten spielte. Sie hatten so richtig Freude und es war ein richtig schöner Tag.







Wir stellten auf der Hinfahrt fest, das wir gar kein Ladegerät für unser Lastenrad haben und bekamen dann Gott sei Dank das meiner Eltern, die zufällig genau den gleichen Akku an ihrem Rad hatten . Puh. Das Wochenende war gerettet. Die Rückfahrt verlief total problemfrei, wobei die Kleinen im Rad sehr eng saßen und sich dann gerne mal gegenseitig ärgerten. Der eine kneift, der andere zieht in den Haaren. Doof.  Aber das hat man in allen Gefährten, in welchen sie eng sitzen. 

Wir kamen müde und zufrieden zuhause an. Ich kümmerte mich noch eben um die Wäsche und dann gingen die Kleinen hoch. Es war spät geworden. Am nächsten Tag drehten wir morgens nach dem Frühstück noch eine Runde mit der zweiten Tochter und den Kleinen. Leider hatte die Tochter dann einen Platten und der Große kam und holte sie mit dem Bulli ab. Immerhin war er da und wach und konnte fahren. Wir Eltern drehten die Runde mit dann nur noch einem Kind zu Ende, welches dann sogar schlief und alles herrlich ruhig war. Ich machte mittags nur Reste vom Grillen und einen Salat. Einen Kuchen buk ich noch, weil ich das Rezept gerne ausprobieren wollte. So hatten die Großen nachmittags einen, während wir mit den Kindern nochmal einen Ausflug machten. Wir fuhren zum Bauernhofcafe, wo es nun hausgemachtes und echt leckeres Eis gibt.




Es blieb noch Zeit für die Strohburg und dann radelten wir heim. Ich saugte das Rad nochmal aus. Das geht ganz einfach, denn die Wanne ist da wirklich schön gebaut. Alle Bezüge kann man hochnehmen und man kann alles auch gut nochmal feucht abwischen. Keine doofen Ecken oder so. Der Ehemann bereitete mit dem Großen das Auto vor und letztendlich passte das Rad super rein, so dass ich es heute morgen in Ruhe weg bringen konnte. Wäsche wartete wieder auf mich und dann das Abendessen und sonntägliches Aufgeräume nach einem vollen Wochenende. 

Wieder einmal stellen wir fest: dieses Aktive, das brauchen wir doch auch sehr und das wollen wir uns gerne ermöglichen, in dem es ein neues Fahrrad gibt. Welches, das wissen wir noch nicht ganz genau. Aber vermutlich doch ein Babboe. Das werden wir im Urlaub nochmal als Curve für 10 Tage fahren. Ich habe mir das geliehen und dann sehen wir mal, welches es letztendlich wird. In diesem Sommer werden wir so oder so nichts mehr davon haben,  weil die Räder alle lange Lieferzeiten haben.

Und nun fahre ich das Auto in die Werkstatt, damit die Dachträger aufs Dach kommen. Bald ist Urlaub. 

Die Großfamilienmama 

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