Die Spaltung der Gesellschaft oder

 .... eine denkwürdige Begegnung diese Woche. Die Coronazeit hat uns allen viel abverlangt. Sie hat mit uns allen viel gemacht. Viele sind gut durch diese Zeit gekommen, aber einige tragen doch deutlich Spuren davon. Ich selber sicher auch, aber ich glaube, es hält sich im Rahmen. Leicht war es nicht immer, aber wir haben doch das Beste daraus gemacht und heraus kam auch jede Menge exclusive Familienzeit. Die man niemals ohne Corona so gehabt hätte. Sicher ist es nicht so, das die Kinder das nun unbedingt gebraucht hätten. Eigentlich wären ihre Wege andere gewesen. Aber ich denke, das sie ihren Halt in der großen Familie mit Geschwistern auf Augenhöhe und Eltern, die da sind, durchaus finden konnten. Sie haben also viel einstecken müssen. Abschlüsse und Feierlichkeiten fanden nicht statt, vieles war einfach nicht möglich, Freizeit war schwierig, Kontakt nach außen auch so sehr, aber sie hatten immerhin hier vor Ort immer jemanden, der für die jeweils wichtigen Themen zu haben war. Wahlweise auch mehrere. Ich denke da immer an die Lager, die sich zu den Essenszeiten am Tisch auftun. Die einen reden dies, die anderen reden das und so gehen die Gespräche ganz munter kreuz und quer. Der ein oder andere bleibt ein wenig länger sitzen, um mit uns Eltern nochmal in Ruhe zu reden oder kommt abends später nochmal runter, um Gedanken zu teilen. Jeder fand auch so seine Nische, um ins Gespräch zu kommen. Ich glaube also, das wir recht heile durch diese nicht leichte Zeit kamen. 

Das Thema Impfungen kam auf. Wir waren erst nicht sehr dafür, die Heilpraktikerin hat mich eindringlich gewarnt, dass das nicht richtig sein könne. Gab auch entsprechende Lektüre mit. Aber andere Lektüre überzeugte mich mehr und wir kamen zu dem Schluss, das wir uns impfen lassen werden und dass das auch ein guter Weg ist, um mit diesem Corona Virus wieder in den Alltag zu kommen. 

Wir erlebten, das es nicht ganz so einfach war, den Alltag zu finden, weil die Pandemie weiter ihren Lauf nahm und so hatte man also zwei Jahre in Folge ein ziemlich eingeschränktes Leben. Das tat mir für die Kinder sehr leid. Andersherum hatte man alles schon einmal durch und so feierten wir eben ein zweites Silvester zusammen in der Familie. Das war auch sehr schön. 


Und nun kommt ein neuer Frühling, die Beschränkungen hören langsam auf . Es wird anders werden. . Hoffnung kommt auf.

 Leider ist auch viel in der Gesellschaft passiert und das lässt gerade nicht so sehr Hoffnung aufkommen, sondern es ist eigentlich eher ziemlich erschreckend und einseitig beleuchtet. Man spricht von einer Spaltung der Gesellschaft. Zwischen Impfbefürwortern und Impfgegnern. Ich finde dazu in meiner Recherche gar nicht so viel, weil die Spaltung in den Statistiken nicht so groß dargestellt wird und ich fühle mich auch nicht gespalten, denn ich habe ja meine Entscheidung getroffen. Ich bin Impfbefürworter. Und jeder andere kann diese Entscheidung auch treffen oder zu einem anderen Schluss kommen. Für sich. Den Umständen entsprechend. Aus den eigenen Gründen. Ich kann mich für oder gegen diese Impfung entscheiden. Niemand von Außen muss etwas dazu sagen. Ganz so einfach ist es natürlich nicht, weil das Außen dennoch Zugangsbeschränkungen, Hygieneregeln und sonstwas rausgibt. Auch spricht  man von einer Impfpflicht. Die könnte kommen, bisher ist sie aber nirgends beschlossen. Noch bin ich frei in meinen Entscheidungen und ich denke auch, das ich es in jedem Fall bleibe, denn für jede Pflicht wird es auch eine Ausnahme geben. Man sieht es an den Masernimpfungen. Auch da gibt es gangbare Wege, sich eben nicht impfen zu lassen. Das wird bei der Coronaimpfung nicht anders sein. Will ich für mich nicht, aber wenn man nun absolut gegen die Impfung ist, dann ist das wohl der Weg. 

Aber weiter in Sachen Spaltung. Impfgegener fühlen sich also von den Impfbefürwortern abgespalten. Benachteiligt. Bevormundet. Ausgegrenzt. Nicht akzeptiert. Respektiert. Geht unendlich weiter. Als Impfbefürworter hat man sich nicht genügend mit der Impfung auseinandergesetzt, geht Risiken ein, die unnötig sind. Außerdem ist diese Impfung ja keine Impfung, weil sie die Krankheit nicht verhindert. Es gibt zig Statistiken und Quellen aus seriösen und nicht so seriösen Quellen und aus all dem kann man sich dann zurecht legen, was man sich gerne zurecht legen möchte. Bestimmte Quellen haben mich - mal so nebenbei gesagt - fassungslos gemacht. Das diese tatsächlich zitiert wurden, verstehe ich bis heute nicht. Muss ich auch nicht. Gut ist auch der Aufschrei, das Biontec Geld an der Impfung verdient hat. Äh ja, jeder verdient sein Geld mit irgendwas. Andere dann eben mit Tests und Masken und Desinfektion oder vielleicht sogar Klopapier. Nicht einmal der Zeitungsartikel ist umsonst. Aber:  Es ist nicht meine Diskussion, war nicht meine Diskussion und wird nicht meine Diskussion. 

Dennoch wird einem vorgeworfen, das ein Austausch mit einem nicht möglich ist. Man kann sich in das Leben ohne Impfung nicht rein versetzen. Muss ich das denn? Versetzt sich diese Seite in mein Leben hinein? Bringt den Horizont für meine Entscheidung auf? Ich glaube nicht. Und das muss sie auch nicht. Und ich muss auch nichts müssen. Aber einen Austausch kann man mit mir dennoch haben, denn mein Leben besteht nicht nur aus Corona. Eine Weile war das ein sehr vorherrschendes Thema, aber schon länger ist es das nicht mehr, denn ich habe meinen Frieden damit gemacht. Diese Krankheit ist da, wir werden mit ihr Leben müssen. Schritt für Schritt wird sich unser Leben normalisieren und wir werden irgendwann den Stand der Dinge haben, wie bei jeder Grippewelle. Das ist gut so. Ich habe eine Impfung, kann sie nehmen oder nehme sie eben nicht. Was gibt es dazu noch zu sagen? Das Leben wird weiter gelebt, mit oder ohne Impfung gleichermaßen. Bald wird es da nicht mehr so viele Unterschiede geben und dann gibt es andere vorherrschende Themen. 

Die Großfamilienmama 


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