Wie war das noch mit dem Angepasst sein?

Es ist Samstag - Gott sei Dank. Ich hänge ein wenig neben der Spur und bin nicht so richtig fit. Das geht schon eine Weile so und belastet entsprechend den Alltag, der niemals still steht und wo es unglaublich schwer ist, Fahrt raus zu nehmen. Gestern hing ich wohl ein wenig viel durch. Beide Jungs kamen zu spät zum Fußball und ich fühlte mich, das ist tatsächlich erwähnenswert, gar nicht schuldig. Das eine Kind könnte sich da schon alleine organisieren, das andere Kind: ja das hatte mir die falsche Zeit gesagt, weil es diese Zeit falsch verstanden hatte und ich habe es nicht nachgesehen. Er hat sich fertig gemacht und ist los zum Spiel. Und der andere Sohn hatte leider Pech, er kam nach dem Training. Fand er jetzt auch nicht so sehr schlimm und ich auch nicht. Kommt mal vor. Es war genug anders um uns und gestern war auch Großeinkauf und Wochenplan und so ein Thema. Viel mehr schien nicht gegangen zu sein.

Ich war mit dem Ehemann und dem Babymädchen den Einkauf erledigen, während die zweite Tochter den kleinen König mit zum Spielplatz genommen hat. Ihre Freundin hatte ihre Schwester dabei, die ähnlich alt ist wie unser kleiner Mann  und so  hatten sie einen schönen Nachmittag. Auf dem Rückweg kamen sie auch bei den beiden Nachbarn vorbei, auf deren Nachbarschaft man auch verzichten könnte. Der kleine König interessiert sich natürlich nicht für solche Geschichten und nahm die Mauer des einen Nachbarns, um darüber zu balancieren. Leider kam besagte Nachbarin aus dem Haus und oh Schreck, das Eigentum wurde unerwünscht betreten. Nun musste das Kind runter, das wurde zumindest mit Nachdruck eingefordert. Nur leider interessiert das den kleinen König nicht so sehr, wenn er gerade damit beschäftig ist,   von dieser Mauer nicht herunter zu purzeln.  Ausserdem will diese Strecke doch bitte auch bis zum Ende gegangen, balanciert und gehüpft werden. Die Tochter wusste da auch keinen Rat und ging einfach weiter. Zuhause erzählte sie dann von dem Erlebnis. Früher hätte mich das fürchterlich aufgeregt, ich hätte mich entschuldigen wollen, heute kann ich darüber herzlich lachen. Angepasst bin ich nicht mehr. Das muss ich auch nicht. Natürlich muss das Kind nicht durch sämtliche Gärten und auf anderen Dächern turnen. Das ist ganz klar. Aber auf einer kleinen Mauer zu balancieren, davon geht die Welt nicht unter. Vermutlich haben besagte Eigentümer das früher auch auf allen Mauern gemacht, die sich ihnen so in den Weg stellten. Vielleicht sind sie dabei sogar einmal durch einen Garten gewandert oder haben unerlaubt eine Kirsche genommen. Könnte sein. Nur leider erinnert man sich in späten Jahren oft gar nicht mehr daran und dann, ja dann, ist man mit sich und der Welt nicht im Reinen. Das ist schade. Diese kleine Kinderwelt ist noch so leicht. So einfach zu begreifen und so frei von all den Kümmernissen des Erwachsenenlebens. Leichtigkeit, die wünsche ich mir um mich herum. Leider ist sie vielerorts gerade verloren gegangen und manchen ist sie ganz abhanden gekommen. 

Heute ist Samstag und ich freue mich darüber. In aller Ruhe konnte ich aufstehen, schön frühstücken konnten wir. Mit den kleinen Kindern natürlich, die Großen schliefen ja noch. Danach holte ich mir den Bauordner herunter und sortierte ihn. Diese ganzen losen Zettel und Visitenkarten hatten sich angesammelt und wollten neu verpackt werden. Grundrisse wollten nach Favorisierung sortiert werden und einiges wollte auch in den Müll. Den ein oder anderen Prospekt blätterte ich noch durch und dann legte ich den ganzen Kram zufrieden weg und begab mich an das tägliche Einerlei, welches auch an einem Samstag zu erledigen ist. 




Neben saugen und putzen und aufräumen, habe ich den Erdbeerboden gebacken, ein wenig Osterdeko im Haus verteilt und dann die Kartoffelpfannkuchen fürs Mittagessen zubereitet. Einen Dipp mit Bärlauch habe ich gezaubert und dann war es auch schon wieder Mittag. Die Zeit, sie rennt so sehr. 


Zwischendurch habe ich die Schätze der Kleinen bewundert. Unzählige Muscheln haben sie aus dem Hochbeet gefischt. Mit ganz viel Zeit und Geduld alle geborgen und letztendlich 110 gezählt. Das war ein Ereignis heute morgen. 

Der Ehemann musste noch den Gartenmüll wegbringen und dies und das erledigen. Unter anderem sind pinke Blumen für meine neue Vase von Lina Danklefsen aus Fehmarn in seine Einkaufstasche gewandert. Jetzt endlich hat diese Vase also auch Blumen im Gepäck. 

Ja und dann werden wir uns gleich mal wieder dem Bauthema zuwenden oder eher dem jetzigen Haus oder bald nicht mehr Haus. 

Die Großfamilienmama 

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