Der Alltag hat uns wieder

 Nun hat uns der Alltag vollumfänglich wieder. Wie immer bin ich ein wenig wehmütig und trauere den Ferien hinterher, denn ich liebe ja diesen kleinen Ferienalltag, der so oft ziemlich frei von Terminen ist. Vorallendingen wenn man ihn am Meer verbringt. Hier Zuhause ist es schon schwieriger, den Alltag terminfrei zu bekommen. Da ist hier ein Fußballspiel und da ein Training und da ein Arzttermin, aber dennoch ist Ferienalltag immer noch sehr viel leichter, als echter Schulalltag. Denn im Schulalltag sitze ja auch ich viele Stunden im Auto und fahre die Kinder von A nach B und wieder zurück. Verbringe die Vormittage mit den Kleinen im Haushalt und verharre in kleinen Momenten mit ihnen. Aber sie müssen klein bleiben, denn die Zeit am Morgen ist leider oft zu kurz und so sind wir immer wieder auch in Eile. Das macht meinen Alltag gerade sehr aus und das soll sich langfristig ändern. Es soll weniger werden, das Fahren mit dem Auto. Es soll mehr ein Hier und Jetzt sein. Ich habe diesem Punkt nicht so sehr viel wesentliche Bedeutung beigemessen und merke, das ich damit unrecht hatte. Es ist wohl der wesentlichste Punkt in all unseren Plänen.


Im Augenblick bleiben zu können und nicht zu sehr dem festen Zeitplan hinterher zu laufen. So ganz kann man nicht davor weg laufen, ohne ganz aus dem System auszubrechen. Aber anders werden, das kann es schon. Dieser Gedanke trägt mich durch all die Gedanken, die es zum Hausbau nun gibt. Die konkreter werden, verbindlicher. Immer ein Stückchen weiter. Aber es ist nicht das Fliehen vor dem Dorfcharakter hier. Vor dem Dorfgespräch. Eine Freundin legte mir das sehr nahe. Raus zu gehen,  aus den Gesprächen der Leute. Aber nein, das ist kein tragender Gedanke. Die Leute reden über dies und das und ganz sicher ganz gerne über unser Leben. Aber das betrifft mein Leben dennoch nicht. Es ist nicht Teil meines Lebens. Mein Leben geht Stück für Stück seinen Weg. Mit und ohne Gerede. Wer gerne redet, der soll es gerne weiter tun. Er weiß doch so gar nichts von mir. 

Aber ich weiß, das mein Alltag wieder startet und er startet mit einem recht vollen Plan für diese Woche und einer Klassenfahrt der zweiten Tochter. Aufgeregt und voller Vorfreude war sie und nun ist sie mit gepacktem Koffer eine Woche in die Welt hinaus. Naja. An den Edersee. Ich freue mich so für sie. Welch ein Glück, dass das nun geht und das da kein Test einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Die anderen Kinder habe ich danach zur Waldorfschule und in den Waldorfkindergarten gebracht. Ein wenig später als sonst, aber das war ja nicht weiter schlimm. Wobei sie traurig waren, denn sie wollten sehr gerne von den Ferien erzählen und die Erzählzeit wäre sicher vorbei, wenn man später käme. Achja. Das war dann doch doof. Fröhlich zogen sie alle los, während meine zwei Kleinen etwas irritiert bei mir blieben. Ganz alleine waren wir nicht. Zwei große Kinder sind krank. Wir starten also auch krank in die erste volle Alltagswoche und damit ist es wie immer: einfach Alltag ist hier selten.

Jetzt gleich werde ich den Geburtstagskuchen für den gar nicht mehr so Schulanfänger backen, den er morgen ausgeben möchte. Eine Runde raus werde ich mit dem Babymädchen gehen und dann den Kuchen verzieren. Vielleicht bügele ich auch noch das ein oder andere Hemd, aber evtl auch nicht mehr. Ein wenig Zeit brauche ich noch bei den Katzenbabys. Die beobachten wir alle so gerne. Groß eeworden sind sie und sie wohnen nun unten. 


Das Nest oben ist zu klein geworden und so sind sie nun in den alten Laufstall gezogen und werden dort von ihrer Mama und nun auch unseren Kindern bewacht. Es ist so unfassbar spannend ihn beim Großwerden zuzusehen und immer wieder erwischt man sich selbst dabei, wie man staunend vor dem Nestchen steht. 

Die Großfamilienmama


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