Tanz in den Mai

 Da ist er, der Mai. Irgendwie habe ich doch gerade noch ganz dringend auf den Frühling nach dem langen Winter gewartet und mit einer Freundin immer wieder darüber gesprochen, das es dringend Zeit wird für den Frühling. Und jetzt ist er da. Kommt irgendwie wie bestellt, aber zu früh geliefert. Alles ist schon richtig grün, die Kinder sind ganz viel draußen und es haben sich neue Kinderverkehrswege und Kinderbaustellen im Garten aufgetan. Der arg gekürzte Rosenhügel ist nun eine Durchfahrtsstraße für Kinderfahrzeuge aller Art. Im Blumenbeet entdeckte man immer wieder neuste Grabungen und Baustellen und es ist, wenn die kleinen Kinder lange zuhause und nicht im Kindergarten betreut werden, nicht möglich, einen Hochglanzgarten zu haben. Oder vielleicht ist es auch nicht möglich, wenn man dem Waldorfgedanken folgt und den Kindern ihren Raum geben möchte. Vermutlich sind beide Fragmente wesentlich. 

Sie sind also viel draußen, die Kinder. Manchmal nun schon vor dem Frühstück, wenn wir gerade erst von der Schulfahrt zurück sind. So bleibt mir die Zeit, die Wäsche direkt zu falten, die der Trockner zuverlässig jeden Morgen ausspuckt und evtl. die nächste Maschinenladung direkt auf die Leine nach draußen zu bugsieren. Danach dann ist der Hunger natürlich groß und ich muss die Großbestellungen möglichst zügig und am besten auch zeitgleich aufnehmen und abliefern. 

Und endlich, endlich lebt man auch nicht mehr so sehr isoliert. Zum allerersten Mal seit Beginn der Corona Pandemie ist nun also der Tanz in den Mai möglich. Wir hätten dazu in die Siedlung gehen können, um mit den Nachbarn zu feiern. Aber das passt nicht zu uns. Nicht zu uns Eltern und auch nicht zu den Bedürfnissen der vielen kleinen Kinder. Wir haben uns mit Freunden verabredet. Sie kamen zu uns und wir hatten einen schönen gemeinsamen Nachmittag und frühen Abend. 



Die Kinder haben sich so gefreut, das wir uns nun schon wieder sehen konnten. Letztens sahen wir uns schon einmal zum Grillen und irgendwie kann man gar nicht begreifen, das man sich tatsächlich jetzt schon wieder sehen kann und sogar wieder gemeinsam ißt und trinkt. Lange waren gemeinsame Spaziergänge denkbar, aber zusammen im Haus sitzen und gemeinsam essen und trinken, das ja nun nicht wirklich.

Lange waren auch immer alle Kinder an Feiertagen da und niemand ging eigene Wege. In diesem Jahr, endlich, endlich, war es anders. Der Eine musste für den Tanz in den Mai arbeiten, die Nächste ging zum Landjugendfest und die andere war auf der Kirmes in der Stadt. So waren nur die jungen Kinder zuhause und hatten es aber auch sehr gut miteinander. 

Wir machten uns eine Maibowle. Einmal für die Kinder einfach mit naturtrübem Apfelsaft und Sprite und ein paar Kräutern und Erdbeeren und dann tatsächlich auch eine alkoholische für uns Eltern. Wow. Das hatten wir dann wirklich ewig nicht. Gegrillt haben wir und lecker gegessen. Sogar einen Nachtisch haben wir noch vom Grill gegessen. Und die Kinder , die haben sich sehr über ein Maifeuer gefreut und dabei jede Menge Marshmallows gegrillt oder verzehrt. Abends ging es zufrieden und satt ins Bett und gestern haben wir den Mai dann ganz ruhig und unspektakulär begrüsst. 




Eine Runde musste es natürlich draußen sein, aber eben nur diese eine und ganz in Ruhe. Aufs große Feuerwehrfest sind wir nicht gegangen. Danach war uns nicht, obwohl das sicher für die Kinder auch schön gewesen wäre. Staudämme und Steine werfen war aber auch schön. 

Tja und nun startet die neue Woche. Wieder sind es einige Termine und noch immer gewöhne ich mich daran, das der Kalender nun wieder jede Menge davon vorsieht, manchmal sogar mehrere an einem Tag. Das hatte man eben auch lange Zeit nicht. 

Die Großfamilienmama 

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