Auftauchen aus dem Corona Lande

 Nun war es eine ganze Weile ganz ruhig hier bei mir. Ich war sehr eingespannt und dann auch sehr krank. Unsere Wochen jetzt im Frühling hatten es weiter in sich. Diverse Infekte schleppten die Kinder so mit sich und ich habe eigentlich seit letztem Sommer immer irgendwen zu pflegen. Daneben immer der normale, auch sehr fordernde Alltag mit all den Höhen und Tiefen. Um allem die Krone aufzusetzen, kam dann nun wohl Corona zu uns. 

Erst kam der Große positiv von seiner Urlaubsreise wieder. Das war noch nicht so wahnsinnig schlimm, denn ihn konnte man gut isolieren. So war also fortan meine Aufgabe, ihn mit den Mahlzeiten zu versorgen. Blöd, das er ganz oben wohnt. Da rennt man sich dann schon mal einen Wolf. Er war gut zufrieden und nicht so sehr krank. Aß immer guter und kam auch immer mal wieder mit der FFP2 Maske zu uns runter. 




Ansonsten lebte man den normalen Alltag mit all den Verpflichtungen, die dieser so mit sich bringt. Viele Wandertage und Zusatzfahrten, auch einige Arzttermine und auch einige, die wegen Corona beim Arzt nicht stattfinden konnten. Am Wochenende holten wir die zweite Tochter aus der Kreisstadt ab. Sie war nicht ganz so gut zufrieden und das zeichnete sich dann auch die nächsten Tage ab. Ihre Corona Tests blieben drei Tage lang negativ, dann waren sie positiv und so hatten wir also ein zweites Einfallstor für diese Krankheit. Auch ich fühlte mich nicht mehr fit und zunehmend kränker. Auch bei mir blieben die Testes negativ, bis ich dann in der ersten Nacht wie vom Bus überrollt war. Da hätte ich den positiven Test nicht mehr gebraucht, aber ich machte ihn natürlich dennoch und wir ließen uns auch PCR Testen. 




Und so zogen hier in den folgenden Tagen immer mehr Kranke ein und immer weniger Positive. Als die Tochter und ich positiv waren und das Babymädchen Fieber bekam, machten wir die Türen zu. Keiner ging mehr in die Schule und in den Kindergarten, niemand mehr zur Arbeit. Wir isolierten uns von der Außenwelt und in der Familie waren wir dann aber ohne Maske und niemand musste mehr in seinem Zimmer bleiben. Der Zweite isolierte sich von all den Kranken, denn er wollte unbedingt zum Geburtstag seiner Freundin. Leider schlug das dann auch noch fehl und am Tag des Geburtstages hielt er nach einigen Krankentagen auch den ersten positiven Test in der Hand. 

Es ging den Allermeisten tatsächlich nicht gut. Meistens zwei Tage gar nicht gut, dann langsam besser. Die Kleinen hatten wirklich hohes Fieber und schlimmen Husten. Die Schulkinder waren je jünger sie waren, umso fitter, umso älter, umso kränker. Symptome hatten wir in allen Varianten. Hals, Luftnot, Husten, Nase, kein Geruchssinn, Kopfschmerzen, Schlappheit, Fieber, Bauchprobleme. Das ganze Spektrum, bei jedem etwas anderes, aber doch oft viele Symptome. Schön geht anders und man merkt schon, das es ein starkes Virus ist, was einen da überfällt. Da sind Erkältungen nie nicht in dieser Wucht da. Also Corona ist nur eine Erkältung stimmt so nicht. Kann ich nicht sagen. Das war für niemanden hier so, der älter als 10 war. Und es dauert und dauert bis man seine Kraft wieder hat. Alles Dinge, die im Großfamilienalltag eine Tragweite haben. So schleppt man sich durch die Tage, versucht den Laden am Laufen zu haben. Die Kinder mit Medizin zu versorgen. Ich hatte Gott sei Dank aus Herdecke einen guten Plan, der uns half. Auch dem Ehemann, den es wohl mit Abstand am schlimmsten erwischt hatte und der immer noch nicht wieder fit ist. Dazu diverse Asthma Sprays und NEM, die halfen, wieder fit zu werden. Der Tag war also durchzogen von Krankenpflege und Nahrungszubereitung, genauso wie Beschäftigung für und mit den Kindern. Es waren oft unruhige Nächte und sehr von Nöten mittags nochmal zu ruhen. Wir waren sehr froh, das der Älteste dann auch wieder fit war und mal Einkäufe übernehmen konnte. Abes es half alles nichts, ich musste da auch schnell wieder durch. Und schon in den ersten Tagen seit Krankheitsbeginn immer wieder zur PCR Station, damit alle zu ihrem Test kamen. Wir haben zwei, die keinen hatten, weil sie es nicht wollten. Und das ist sogar total legitim, denn fragt man die Kinderärztin, dann will sie nicht testen. Es reicht ihr, das die Eltern positiv sind. Dann kann man die Kinder dazu zählen. 














Wir hatten auch viele gute und ruhige Momente. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so oft draußen im Garten gesessen habe. Abends nachdem ich den Tisch abgeräumt hatte und bevor ich wische, noch mit den Kindern einfach sitzen. Aus der Not geboren, weil es eben nicht schneller ging, habe ich das schnell zu schätzen gelernt. 

Letzte Woche dann ging es Mitte der Woche wieder los für die Schulkinder. Für die Große schon eher, weil einfach noch Klausuren zu schreiben waren. Da war sie noch nicht fit und ich habe sie gefahren, damit es machbar war. Leicht war es sicher nicht. Aber sie hat sie durch gemogelt.  Dem Viertklässler war es so wichtig, sein Theaterstück auch zu spielen. Er war doch Thor und hatte so viel dafür gelernt. Die Aufführung wurde für ihn verschoben und er konnte hin. Der kleine Grunschüler kam mit. Das war unser erster gemeinsamer Ausflug, neben dem Zahnarztbesuch am Tag zuvor, nach der Krankheit. Die Kinder haben alles tapfer ertragen und sich viel im Pool vergnügt. Nerfs hatten wir zu ihrem Vergnügen gekauft. Damit hat dann auch der Große noch gespielt und es wurde so viel gelacht. Das war so schön. Zwischendrin ging die Spülmaschine kaputt, wurde repariert, um dann einen Motorschaden auszuweisen. Nun habe ich eine neue Maschine, die größer als die alte Maschine ist und verdammt teuer war. Aber wenn ich nun nicht das no name Produkt kaufen möchte, dann muss ich tief in die Tasche greifen. Nun habe ich eine super tolle Maschine, die sich sogar selbst öffnet, wenn sie fertig ist und man sich somit nie mehr die Finger verbrennt. Und es passen so viel mehr Sachen rein. Ganz anders als zuvor. Das ist also trotz des Geldes toll. 











Der Theater Besuch war so schön. Wir hatten zuvor schon den Zahnarztbesuch mit nur zwei Kindern dazu genutzt, danach noch ein Eis zu essen. Der kleine König war gerade wieder fit und es ist ihm noch schwer gefallen, den Weg zu laufen, aber getragen werden wollte er auch nicht. Auch die Kinder brauchten halt einfach. Und ich habe versucht, es ihnen erträglich zu machen. Das Eis hat sie sehr gefreut. Am nächsten Tag fuhr ich dann mit den zwei Grunschülern zur Schule. Weil wir schon so früh da sein mussten, habe ich noch lange mit einer anderen Mutter einfach im Garten gesessen und geredet. Das war so schön. Man sieht sich so selten. Die Aufführung war ganz wunderbar. Die Kinder haben das wirklich toll gemacht und es war sehr sehenswert. Der kleine Grundschüler war auch ganz versunken in das Stück. Danach lud ich sie auf eine Pommes bei Mc Donalds ein. Ein wenig exclusive Zeit genießen. Das ist gerade wohl wichtig. 



Am nächsten Tag ging es dann abends zum Johannifest. Ich buk eine Pizza, die wir dann zum Picknick mitnehmen wollten . Diverses Obst und Getränke kamen natürlich auch mit. Wir hatten einen schönen Abend im Garten der Schule. Das tat den Kindern gut. Es wurde spät und noch später, als sie im Bett waren. Danach musste ich noch spät abends den Mercedes in die Werkstatt bringen, damit er neue Bremsen bekommen konnte. Der Große holte mich Gott sei Dank ab. Danach bin ich einfach nur platt, aber auch erfüllt vom Tag ins Bett gefallen. 

Und dann kam das Wochenende und wir haben versucht es ruhig angehen zu lassen. Ein wenig raus, ein wenig in die Natur. Mal ein Eis essen. Gemeinsam grillen. Die lauen Abende beim Stockbrot draußen genießen. Aber der Grundschüler war auch auf einem Kindergeburtstag im Zoo und so fuhren wir mit den Kleinen später hin und holten ihn gemeinsam wieder ab. Nur Zuhause, das hat dann auch nicht geklappt. Die Nächte waren zum Teil unruhig, weil es wegen des Schützenfestes einfach laut war. Das hat zu wenig Schlaf geführt und davon habe ich gerade eh oft wenig. Leider. Die Waldorfkinder kamen aber auch mit ihren Zeugnissen und den wunderschönen Zeugnissprüchen heim und nun sind für sie Ferien. Ich hoffe sehr, das wir endschleunigen dürfen. Gerade habe ich diverse Bauchwehkinder hier. 








Heute morgen ist die Große zur Studienfahrt nach Amsterdam aufgebrochen. Ich habe sie mit der kleinen Maus zur Schule gebracht und als wir da waren, ist die kleine Maus ganz arg in Tränen ausgebrochen. Ohje. Da fiel es der Großen auch sehr schwer, zu gehen. Aber sie hatte ihre Freundin dabei und sie war voller Vorfreude. Ich bin so froh, das sie los konnte. Einige können nicht mit, weil sie Corona haben oder hatten und noch Klausuren schreiben müssen und so weiter. Es ist oft undankbar rund um Corona. Ansonsten darf ich gleich noch zum Zahnarzt, weil ich seit der Infektion Kieferprobleme habe. Ich hoffe, es ist der Kiefer und nicht die Zähne. Ich werde davon hören. 

In dieser Woche werden einige Katzen ausziehen und wenn wirklich alle wieder fit sind, werden wir am Wochenende nach Wolfsburg in die Autostadt fahren und ein Auto abholen. Allerdings nicht mit allen Kindern, sondern nur mit den Kleinen und mit denen, für die das gerade sehr spannend ist. 

Die Großfamilienmama 

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