Die Rückkehr in den Alltag

Auch bei den Mädchen enden nun  die Sommerferien und wir kehren wieder zurück in den Alltag nach schönen Sommerwochen. Die ersten drei Wochen der Ferien der Waldorfkinder waren wir zuhause und es stand noch so einiges an Terminen an. Aber wir hatten auch einfachen Ferienalltag. Dann ging es in für ganze drei Wochen in den Urlaub und ich bin sehr dankbar, dass das so war. Wir konnten runterfahren, ankommen und entspannend. Zunächst ging es für zwei Wochen nach Angeln an die Ostsee und dann eine Woche an den Möhnesee. Dann hatten die Mädchen noch drei Wochen Ferien und für die Jungs sollte der Waldorfalltag wieder beginnen. Sollte, aber es kam dann doch noch etwas anders, wie es gerade gerne mal so ist. Man plan das Eine und das Andere passiert und man muss umdenken, sich neue orientieren und anpassen, um dann weiter zu gehen.

Aber erst einmal waren wir ja im Urlaub gewesen. Am Meer, im Meer, in der Weite und wir hatten drei Wochen lang viel Leichtigkeit und viele bunte Erlebnisse. Das war schon anderer Urlaub, als wie wir ihn sonst so machen und das ging nun gut, weil die Kleinsten auch nicht mehr ganz so klein waren und schon gerne viel mit uns unternehmen.

Es ging also früh morgens tatsächlich mit zwei Autos los. Ich fuhr etwas eher, der Ehemann etwas später und eigentlich wollten wir uns zum Frühstück treffen, nur schliefen da die Kleinen und wir fuhren weiter. Letztendlich fuhren wir bis Kiel durch. Ich fuhr zum Senzo und kaufte glutenfrei ein und der Ehemann fuhr schon zum Außenhafen, an dem wir uns treffen wollten. Dort wollten wir die Mittagspause gemeinsam verbringen. Herrlich war es dort. Wir wurden schon erwartet, als wir dann wenig später eintrafen und dann ging es runter ans Wasser zu den großen Schiffen, die durch die Schleuse kamen und mit Blick auf Laboe, wo wir im Frühling gerne Eis gegessen haben als wir bei Heiko im Urlaub waren. So viel herrlicher Wind um unserer Nase. Es gab Mittagessen in Form von Pommes Currywurst oder Checken Nuggets mit Blick aufs Wasser.  Das war ein schöner Geheimtipp aus irgendeiner NDR Reportage, den wir immer schon anfahren wollten. Jetzt ist es mal geschafft, machen wir wieder.





Frisch gestärkt ging es das letzte Stück über Eckernförde immer schön an der Küste entlang zum Gintoft, wo wir urlauben wollten. Der Ehemann fuhr mit seinem Auto ans Meer und ließ die Kleinen spielen, während ich mit den Teenagern und dem Babymädchen den Einkauf erledigte und dann zum Haus fuhr. Wir waren schwer beeindruckt, so hatten wir es uns gewünscht. Absolut alleine auf dem Hügel mit Blick aufs Meer und Dänemark. Wir räumten fröhlich das Auto aus und die Schränke ein, bis der Ehemann mit den nächsten Gästen kam und wir den Rest einräumten. Der Urlaub konnte beginnen. Wir verbrachten unbeschwerte Tage am und ums Haus und viel Zeit am Meer. Auch besuchten wir Kappeln und die umliegenden Dörfer. Eine Hofgemeinschaft in der Nähe war interessant, die besuchte ich mal mit der Tochter. Auch die diversen Strände um uns probierten wir aus. Habernis, Norgaardholz, Falshöft, Oestergaard. Es war überall herrlich leer und überhaupt nicht touristisch. 












Und dann bekamen wir Besuch von den großen Söhnen und ihren Freundinnen. Pünktlich zum Geburtstag vom kleinen Löwen trafen sie abends ein. Wir wollten die nächsten Tage zusammen an der Ostsee urlauben und auch den Hansapark besuchen. Wir verbrachten schöne Tage miteinander. Die Abstimmung war nicht immer so ganz einfach. Die Bedürfnisse der Großen und der Kleinen, aber wir hatten es dennoch wirklich gut miteinander. Lachten viel, waren zusammen und auch getrennt unterwegs. Noch einmal eine ganz andere Art von Urlaub für vier Tage.














Als die Großen abreisten, waren erst einmal alle ganz traurig. Aber dann fanden wir zurück in den Urlaubsmodus und genossen die folgenden Tage. Waren nochmal in Kappeln auf ein Eis und dann nochmal in Sonderborg, wo es uns auch gut gefallen hat. Auch an den Stränden waren wir immer wieder. Und dann aßen wir nochmal bei Mc Donalds, nachdem wir mit den Großen auch schon allesamt in Hohenfelde am Strand Pommes aßen. Wir waren viel unterwegs, was so schön war. Und wir haben dennoch auch viel Zeit am Haus gebracht. Ich habe endlich mal wieder richtig viel gelesen. 





















Die zwei Wochen gingen viel zu schnell zu Ende und wir bepackten wieder zwei Autos und fuhren an den Möhnesee. Das war schon eine wirklich lange Strecke. Es war warm und anstrengend, aber wir fuhren ja zur alt bekannten Familienferienstätte und so war es einfacher. Aussteigen, auspacken, ankommen. Von da ab an war ich nicht für das Kochen und das Entertainment zuständig, das lag alles in anderen Händen. Uns war ein wenig mulmig, weil in den Wochen zuvor viele Corona hatten, aber in unserer Woche blieb es tatsächlich ruhig. Es war eine schöne Zusammensetzung mit netten Familien und die Kinder hatten sehr schnell ihre Leute. Es gab ein schönes Programm und gutes Essen. Auch gutes Wetter und viel Zeit draußen und im Schwimmbad. Was will man mehr außer das Meer?















Mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck sind wir nun wieder zuhause gelandet. Und nun geht der Alltag weiter, aber mit Erholung in der Hinterhand. Der Große hat eine Wohnung gefunden und zieht nun aus. Mittlerweile hat er so ziemlich alles zusammen gepackt und wohnt mehr dort, als hier. Das ist ein Schritt und das strengt uns alle an, aber es ist auch total schön für ihn. Er hat nun sein eigenes Reich und taucht immer wieder gerne auch kurz in den Großfamilienalltag ein. Der Nächste hat seine Ausbildung begonnen und einen ganz anders eingestielten Weg nun umgeschrieben. Und dann stehen an der Waldorfschule leider Entscheidungen für das ein oder andere Kind gegen die Schule und für eine andere Schule an. Aber nein, es wird keine Regelschule werden. Das passt nicht mehr zu uns. Zumindest jetzt gerade nicht. Wir bleiben der Freien Schulform treu. Dann gewöhnt sich der kleine König nun in den Kindergartenalltag ein und freut sich auch sehr, sehr darüber, aber natürlich sind das viele Eindrücke und es wird noch ein wenig dauern, bis es dann auch wirklich richtig und gut für ihn ist und er alleine bleiben kann. 



Ja und ich suche den Alltag noch, wie das eben immer ist, wenn ein neues Schuljahr startet. Da muss man sich noch an die Stundenpläne gewöhnen und auch die Zeugnissprüche noch lernen mit den Waldorfkindern. Da stehen viele Elternabende und Feste an und da stehen viele Tage außerhaus an, so dass alles andere drumherum organisiert werden muss. Diese Woche noch ganz leicht, weil die Mädchen mal ein Essen kochen oder eine Wäsche falten. Da kann sich also ein jeder freuen, der gerne den guten alten Spruch zum Besten gibt: ach die Großen, die helfen doch sicher gerne und viel. Ja, ja natürlich, die haben gar nichts anderes und besseres zu tun, denkt man sich als Großfamilienmama und verdreht die Augen im Kopf. Wer selbst Teenager hat, weiß genau, wie das so im Teeangerleben ist. Man kann mal etwas absprechen und dann geht das im Kleinen immer auch, aber eben nur da. Und wer selbst Mutter und Vater ist, weiß auch, wer die Verantwortung trägt und damit auch die Arbeit macht. Ich werde immer wieder damit konfrontiert, das Menschen sagen, da muss ja Hilfe sein und wenn man das verneint, dann sind sie sicher, das die Kinder die Arbeit mit machen müssen. Mal abgesehen davon, das es vom Grundsatz her nicht schlimm für ein Kind ist, sich an der Arbeit zu beteiligen , frage ich mich doch, was diese Menschen so im eigenen Kreis erleben? Wie kommt man zu dieser Erkenntnis, dass das so zu sein hat? Sind Kinder einer Großfamilie nicht einfach Kinder, die in ihr Leben starten und von uns verantwortlichen Eltern begleitet werden?

Ich bin von diesen Kommentaren gerade etwas angekekst. Ich hatte mich mit einer anderen Großfamilienmutter darüber unterhalten und eben auch gelesen, was in den öffentlichen Medien gerne dazu geschrieben wird. Was gefragt wird. Was gesagt wird. Da hat man gerne das Gefühl, das man im Zirkus ist oder so. 

Aber die Grämmerei darüber soll nicht überhand nehmen. Ich liebe meinen Alltag und ich lebe meinen Alltag und jeder andere tut das für sich hoffentlich auch. Das hilft gegen Bitterkeit, da bin ich sicher. 

Die Großfamilienmama 



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