Dennoch geht es tagein, tagaus weiter

 Nachdem wir letzte Woche gesundheitlich und dann auch schulisch ziemlich in den Seilen hingen, geht jetzt alles wieder so seinen Gang. Wir waren auf dem Elternabend der Waldorfschule und haben als Schulgemeinschaft beschlossen, gegen die Entscheidung zur Schulschließung zu klagen. Die Klagen sind nun draußen und man darf gespannt sein, wann man etwas vom Verwaltungsgericht hören wird. Die Bezirksregierung selbst ist der Ansicht, das die Schule geschlossen wird und schickt uns Eltern Briefe, in denen sie Beratung bei der Schulauswahl anbietet. Interessant, das sie sich auch für uns zuständig fühlt, denn wir sind gar nicht in ihrem Wirkungskreis wohnhaft und somit ist sie nicht für uns zuständig. Aber einen Ansprechpartner hätten wir. Immerhin das. 

Da wir aber beschlossen haben, zu kämpfen, machen wir uns gerade nicht so sehr viele Gedanken darüber, wie es wohl weiter gehen könnte, wenn die Schule doch geschlossen werden würde. Das ist noch nicht das Thema. Gerade ist es dran, die Kinder aufzufangen in all dem, was da gerade um sie herum passier. Die Kinder sind wie immer die Leidtragenden in dieser Geschichte.  Da ist man als Eltern wieder gefragt und darf auffangen und zuhören und wieder auffangen. Mut machen und halten. Da sind die Lehrer, die das gleiche tun müssen, nur mit viel mehr Kindern auf einem Fleck und mit den eigenen großen Sorgen um die Arbeit, die man vielleicht bald nicht mehr hat. Schön geht anders und doch haben wir unseren Alltag hier wiedergefunden und gehen Tag für Tag weiter. Mit viel Hoffnung darauf, das sich der Weg finden wird. Und das wird er. Das tut er ja immer. 


Wir bauen Pausen ein, wo sie möglich sind. Wir bleiben in unserem Rhythmus. Der 7.Klässler besucht nun seit dieser Woche die neue Schule und fühlt sich wohl. Wir gewöhnen uns an die neuen Strukturen, Wege und Zeiten. Nachmittags kommt er nun oft erst wieder und ich hole ihn dann vom Bahnhof ab. Früh morgens muss er schon los, was uns morgens tatsächlich auch Luft verschafft, denn wir stehen früher auf und alles läuft ruhiger ab. Das tut uns allen gut. Die Waldorfkindergartenkinder gehen seit dieser Woche wieder in den Kindergarten und der kleine König tut das genauso selbstverständlich, wie das große Kindergartenkind. Er winkt mir und geht dann fröhlich in seinen Kindergarten hinein. Mittags muss er sich einmal an mich drücken und dann gehen wir fröhlich wieder heim. Nachmittags habe ich ein ausgeglichenes Kind. Er fühlt sich wohl und ist sehr schnell und nach nur zwei Morgenden mit mir gut dort angekommen. Am Montag war nämlich wieder Kindergartenzeit, aber ich war zum ersten Schultag an der Freien Schule unterwegs. Das wollte der kleine König nicht und entschied sich, mit Papa in den Kindergarten zu fahren. Der Papa hatte die Waldorfschulfahrt übernommen. Sagte es und machte es. Ich war derweil mit dem Babymädchen an der freien Schule und konnte mittags gar nicht fassen, das der kleine Mann das so selbstbewusst entschieden hatte. Das wird für ihn der Weg nun sein. Er darf da entscheiden, wie er es möchte. 

Die zwei Waldorfschulkinder sind auch fröhlich in ihrer Klassen gegangen. Der Grundschuljunge geht gerne und ohne Sorge los. Der 5. Klässler hat da andere Gedanken und mit ihm sind wir gestern nochmal ein Eis essen gegangen, um zu hören, wie es ihm so geht. Ganz allein nur Eltern und der Schuljunge. Die anderen haben aufeinander acht gegeben, wie das eben in der großen Familie so ist, wenn jemand die Eltern für sich braucht. Auch man selbst möchte das gerne mal und dann ist man dankbar, wenn jemand von den anderen großen Geschwistern nach den Kleinen schaut. So ging es gestern auch ohne Umstände, trotz das alle lange Tage hatten. Wir aßen dann etwas später zu Abend und starteten alle in den Feierabend. 

Ich bin abends nun gerade oft platt und bleibe oft liegen, nachdem die Kleinen schlafen. Lese noch und schlafe früh. So sind die Tage mit den vielen neuen Abläufen gut machbar. 

Für das Grundschulkind der 3. Klasse läuft nun hier im Ort die Kommunionvorbereitung an und wir tauchen ein wenig ins dörfliche Leben ein. Das nehmen wir immer noch mit für die Kommunionkinder, die das auch gerne machen. Am Sonntag ist schon der Eröffnungsgottesdienst. Los geht es und im April feiern wir dann unsere 7. Kommunion. Der Große, welcher auch Pate ist, weiß schon über diverse Termine Bescheid und plant sie für sich ein. Es gibt immer einen Patennachmittag, der ist bestimmt besonders toll, wenn man den großen Bruder mitnehmen kann und mal so ganz für sich hat. Fällt zufällig auf den Geburtstag der großen Schwester, dann kann es nach dem Nachmittag noch das Festessen geben. Auch nicht schlecht. 

Die Morgende mit dem Babymädchen ohne den kleinen König sind sehr ruhig, das genießen wir beide sehr. Diese Woche war die nächst größere Schwester noch bei uns. Sie hat eine Mandelentzündung und da geht es nicht mal eben zur Schule. So lagen sie morgens manchmal zusammen auf dem Sofa und ich habe ganz für mich den Haushalt gemacht. Einige Brote gebacken, Kuchen gebacken und heute wird es nachmittags Waffeln geben. Da passt es gut, das die große Tochter eben fragte, ob ich wohl Zeit für ein Gespräch hätte oder unterwegs wäre. Habe Zeit und Waffeln konnte ich antworten. Zum Abendessen kommt dann noch der Große dazu und am Abend ist der Ehemann noch unterwegs. Looks like a long day. Geht mit Waffeln sicher besser.

Die Großfamilienmama 

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