Die Waldorfschule soll geschlossen werden

 Wir sind nun seit 6 Jahren auf der Freien Waldorfschule im Aufbau. In der 2. Klasse mit Nummer 5 gestartet, mit zwischenzeitlich vier Kindern an der Schule, sind wir nun nur noch mit zwei Kindern da. Derjenige, der als Erstes an der Schule war, erfuhr zum Ende der Sommerferien, das es für ihn an dieser Schule mangels Lehrer nicht mehr weitergehen würde. Aus dem Stand mussten wir schauen, wie es für diesen jungen Mann nun weiter gehen kann. Dabei nahm einen niemand an die Hand. Es fing niemand auf, wie es den Kindern ging. Die Kinder durften am Tag vor Schulbeginn kommen und ihre Sachen aus der Schule holen, aber es war niemand zugegen, der noch freundliche Worte mit ihnen wechselte. Schön geht anders. Das war sehr hart. Aber die Kinder bleiben nun doch zum größten Teil zusammen und gehen auf eine ein wenig weiter weg liegende Freie Schule. Eine wirklich freie Schule. Kein Waldorf mehr. Das fällt mir schwer und doch bin ich von diesem Konzept sehr überzeugt und auch davon, die Kinder zu freien Schule und nicht zur Regelschule zu geben. 

Für das Kind in der fünften Klasse gab es zu Beginn des Schuljahres noch keine Aussage, ob es weiter gehen kann. Eine Genehmigung stand aus und wollte einfach nicht kommen. Wir hingen also seither in der Schwebe. Nur das Kind in der dritten Klasse war ganz wunderbar versorgt. Der erste Elternabend lief und wir hatten einen tollen Jahresplan vor uns. Es wurde auch emotional, einige Tränen floßen. Die Situation ist gerade schwer. Aber es war vorallendingen schön und tragend und die Antwort auf die Frage, warum man seine Kinder auf diese Schule gibt. 

Leider wurden die Kinder krank und wir mussten erst einmal zuhause bleiben. Alle der Reihe nach mit Fieber, Kopf und Co. Wir inhalierten viel, es gab Thymian Wickel und Globuli. Wenn wir konnten, gingen wir ein wenig an die Luft. Leider waren auch die Katzenbabys krank. Einen Magen-Darm-Virus. Wir mussten sonntags in den Notdienst, was ja gleich schön teuer wird, aber bei so kleinen zwei Wochen alten Wesen auch keinen Aufschub ermöglicht. Also mittags mit den Kleinen los und es sah gar nicht so gut aus. Die Ärztin sagte, es könnten alle sterben und viel tun könne man nicht. Sie gab den Kranken Spritzen und wünschte uns viel Glück. Ich überlegte dann zuhause an der Aussicht alle der Reihe nach zu verlieren und entschied dann, das wir sie alle zwei Stunden mit einer Globulimischung füttern und ihnen eine Paste für den Bauch geben. Das klappte gut, aber war natürlich ein Aufwand. Am nächsten Tag war es ganz unschön. Die Babys stanken zum Himmel, ihre Mama war ganz verwirrt und zwischen kranken Kindern und einer Hausbesichtigung war dann auch der Tierarzt Besuch unumgänglich. Die Ärztin war allerdings zufriedener, als den Tag zuvor. Gab Medizin und die Order so weiter zu machen, wie bisher. Tja. Bis heute und es ist alles gut. Sie nehmen wieder zu und verweigern wie kleine Babys vehement die Medizin. Ist immer einen Spaß, das alles in sie herein zu bekommen.

In all dem erfahren wir aus der Presse, das die Waldorfschule von der Bezirksregierung geschlossen wird. Sofort und ohne Ankündigung zum 30.09.. Das zieht dir die Schuhe aus. Immer, immer ist irgendwas. Nun hängen wir also mit Kind zwei und drei und für das neue Schulkind im nächsten Jahr mal wieder in der Luft und hoffen, das sich gegen die Schließung noch was regeln lässt. Ein Elternabend brachte gestern Licht ins Dunkle, zeigte eine gute Gemeinschaft und einen guten Plan. Dann machen wir uns mal auf.

Der Abend war lang und man wacht am nächsten Morgen verkatert auf, weil man X Male wach gemacht worden ist und selbst einen schwirrenden Kopf hat. Die Kleinen sind auch durcheinander. Dazu waren sie gestern mit dem großen Bruder eine Runde unterwegs. Sie himmeln ihn sehr an und hin und wieder nimmt er sie einfach mal ne Runde mit. Das tut ihnen total gut. Gestern waren sie zur Mülldeponie und danach am Wehr spazieren. Dann gab es glatt noch eine Fanta und ganz stolze Kinder kamen wieder heim. Ich hatte derweil ein wenig Ruhe. Räumte ein wenig auf, backte Brot und glutenfreie Käsestangen, lauschte einer Freundin und dann war es auch schon Zeit zum Essen und für den Elternabend. Dieser war natürlich auch anstrengend und dauerte lange. Die Großen haben sich um die Kleinen gekümmert. Machen das gut. Der Zweite singt für die Kleinen, wie wir das abends tun. Liest Geschichten vor. Sie haben ein wenig Spaß miteinander. Aber alle mussten heute früh wieder los und so sind solche Abende natürlich anstrengend. Und eben auch ungewohnt für alle. Das Babymädchen hatte heute Nacht jede Menge zu erzählen und ich lauschte ihr. Dann wurde sie wieder ruhiger und konnte weiter schlafen. Nur mir fehlt der Schlaf dann natürlich und dem Ehemann, der total erkältet ist, auch. Der hatte nun heute früh aber Urlaub und das passte gut. 

Wir konnten in Ruhe in den Tag starten, den Tierarzt mit den Kitten besuchen, ein wenig die Woche planen und dann zum Heuerhof für die wöchentliche Kiste fahren. Es ist Erntezeit und die Kiste ist total voll. Auch holen wir dort immer Mehl, Äpfel und Eier dazu. Das merke ich schon sehr beim wöchentlichen Einkauf. Frisches kaufe ich deutlich weniger im Discounter oder Supermarkt. Jetzt ist der Ehemann in jedem Fall arbeiten und wenn ich hier fertig geschrieben habe, dann plane ich die Woche bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Pflaumenkuchen. Wir haben nämlich Pflaumen. Richtig viele und bald auch Weintrauben. Ebenso viele. Zum Mittag gab es selbstgemacht Pizza mit Vollkornteigen einmal glutenfrei und einmal Dinkel mit Tomaten und Paprika, die ich gestern in einer Rettertüte mitgenommen hatte, nachdem ich das auf Instagram sah. War ne nette Sache, aber ich hätte sie dann gerne in bio und das gibt es gerade eher nicht.

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