Wir wollten sehr gerne Klarheit und nun haben wir Klarheit. Aber leider oder vielleicht auch Gott sei dank - das lässt sich nicht so genau sagen - eine sehr klare Klarheit. Gestern war ein ganz normaler Freitag. Der Gärtner machte seinen Job an der Hecke (das macht er nur einmal im Jahr, nicht das hier jemand falsches denkt), ich fuhr zur Solwai (das mache ich jede Woche freitags) und ich war einkaufen (was ich auch jede Woche freitags mache). Wir waren früh unterwegs und früh wieder zuhause, so dass wir in Ruhe die Freitags Pommes essen konnten. Der Abend war auch entspannt, denn die Hustenkinder waren dank Inhalation, Thymian und Globuli wieder einigermaßen gut zufrieden. Ich strickte also ein wenig und schaute The Crown weiter. Irgendwann war es Zeit hochzugehen, nur leider war die Katzenmama unterwegs und sah wohl nicht ein, ihren Nachwuchs zu versorgen. Also machte ich dem Nachwuchs, der nicht mehr ganz so klein ist, einen Snack und in der Zeit checkte der Ehemann nochmal das Handy. Dabei kam dann leider heraus, das es klare Klarheit gibt. Die Schule wird geschlossen werden und es gibt keine aufschiebende Wirkung für die Umsetzung. Das traf uns schon ziemlich, denn damit gerechnet hatten wir nicht. Verwaltungsrechtlich nicht ganz unbewandert, war uns eigentlich klar, das man dem Ganzen ein wenig Zeit für eine ruhige Überprüfung geben würde. Leider ist das nun nicht der Fall und das sagt uns dann leider auch, das wir wenig wussten von all dem, was passiert ist. Aus einer Laune heraus wird d kein Gericht eine Schulschließung bestätigen , würde ich behaupten. Aber man weiß es eben auch nicht und es ändert auch gar nichts. Die Schule wird geschlossen und für unser letztes Waldorfkind wird es dann nächste Woche den letzten Schultag an der Waldorfschule geben.
Als die Schule vor 5 Jahren öffnete kamen wir recht bald an eben diese. Wir hatten den Waldorfkindergarten durch unsere Nummer 5 kennengelernt und waren von der Pädagogik sehr überzeugt. So wechselten wir also von der Regelschule auf die Waldorfschule. Bis zu diesem Sommer ging der Sohn an diese Schule. Der nächste jüngere Bruder wurde dort eingeschult und der dann wieder nächst jüngere Bruder auch. Die Schwester war eine zeitlang auf der Schule, der Zweite macht ein Praktikum dort. Wir setzten durch, das die Kindergartenkinder an den Waldorfkindergarten gehen durften gegen all das, was man eben eigentlich so tut und wir aber nicht gedachten zu tun.
Es gab Höhen und Tiefen auf dieser Schule. Mit unserer Tochter erlebten wir einige Tiefen. Die Klasse funktionierte nicht. Es gab viel Streit und wenig Support. So nahmen wir sie wieder herunter. Die Jungs aber waren immer und zu jeder Zeit gut aufgehoben. Es steckt viel Zeit in dieser Schule, auch viel Geld. Viel Aufwand, viel Hingabe, viel Herzblut. Behütete und geborgene Zeit in einer oft guten Gemeinschaft. All das endet jetzt auf Schlag. Die Pressemitteilung dazu ist harsch und leider aber sicherlich auch wahr. Die Zusammenarbeit mit der Schulführung wird schwierig gewesen sein. Es fehlte immer an Menschen, die Verantwortung übernommen haben und dieser auch gerecht wurden. Es fehlte an Zuständigkeiten und Ansprechpartner. Es fehlte an verwaltungsrechtlichem Wissen und an guter Zusammenarbeit mit der Behörde. Ich sage das nicht, weil ich jemandem die Schuld zuweisen möchte. Ich sage das, weil ich denke, das die Schule daran zu Grunde gegangen ist. Zu lange haben wir genau das beobachtet und es ändert aber leider auch gar nichts, das zu sagen, denn man hätte es ja besser machen können oder jemanden besseres finden können. Nur leider scheitert man da an seinen eigenen Leistungsgrenzen. Ich kann mich nicht verwaltungsrechtlich einbringen, Kinder zur Schule und zurück zu fahren, den Haushalt schmeißen und kleine Kinder versorgen. Das geht nicht.
Der schöne Schulgarten.
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