So langsam finden wir uns ein, in diesen neuen und noch ungewohnten Alltag. In den Alltag mit viel weiteren Fahrten, als wir sie zuvor hatten und wie wir sie schon damals als anstrengend empfunden haben. Aber die Dinge ändern sich und man lernt in diesen Krisensituationen auch nochmal neu kennen, was man möchte und was man nicht möchte. Welchen Weg man für sein Kind wählen möchte, welcher zum Kind passt und welcher dann auch gangbar ist. Ob es dieser nun bleibt, das wird sich im Gehen zeigen, aber ich bin ziemlich überzeugt davon, das er gangbar bleiben wird.
Diese Schulentscheidungen sind einsame Entscheidung. Wenige Menschen können sie verstehen und wenige Menschen unterstützen einen auch auf diesem Weg. Eigentlich erlebe ich eher sogar gegenteilige Reaktionen. Ich habe uns abgemeldet aus einer Gemeinschaft, weil das nun nicht mehr zu unserem Weg passt und plötzlich gab es keinen Gruß mehr. Keine Reaktion überhaupt. Das ist schade, aber das zeigt auch auf, das es gut war zu gehen. Manchen Wegen enden eben abrupt. Das ist dann auch in Ordnung. Auch braucht man sich natürlich nicht an der Supermarkt Kasse über diese Entscheidungen zu unterhalten. Die wenigsten machen sich die Mühe, das große Ganze zu betrachten und so lässt man es einfach. Fakten kann man nennen, diskutieren muss und will man nicht. Aber ich habe auch gelernt, das es den anderen Müttern mit diesen Entscheidungen genauso geht. Die Unterhaltungen dazu waren tiefer und tragender. In der Not steht man eben mit einigen Menschen enger beieinander und dann kann man daraus durchaus weitreichend profitieren. So ist es mir in den letzten Wochen ergangen und das hat mich durch diese Tage der Entscheidung und der ersten neuen Schritte im neuen Alltag getragen.
Es sind viele Fahrten, die zu leisten sind, aber die Schulen liegen auf einem Weg und so können wir nun auch wieder gemeinsam fahren und ich habe die Kinder wieder näher um mich, als zuvor. Als sich im Sommer alles im Bruch befand. Nun höre ich wieder mehr aus dem Schulalltag und es gibt andere gute Gespräche, wie sie sich immer auf all den Fahrten, die ich leiste, ergeben. Auch gibt es Fahrgemeinschaften und auch bald den Bus. Es wird also werden. Wir sind im Werden. Und bis alles seinen Weg gefunden hat, werde ich gnädig sein mit mir und den Kindern. Die Hauptfürsorge liegt bei ihnen, im Haus, im Garten. Da bleibt gerade nicht mehr viel Raum für anderes. Auch nicht für mich selbst oder für uns als Paar. Das darf sich nun neu finden und aus all der Erfahrung, die ich schon gesammelt habe, weiß ich auch, das es das wird. Es wird sich finden und es wird gut werden. Zugute kommt mir, das ich schon viele Jahre gefahren bin und das ich den Haushalt drumherum organisiert habe. Das macht es jetzt einfacher. Darin finde ich mich wieder.
Jetzt haben wir Wochenende. Langes Wochenende. Zwei volle Wochen sind geschafft, eine kurze liegt vor uns mit vielen schönen Terminen. Wir machen langsam. Gestern haben wir den Garten ein wenig hergerichtet. Das Trampolin ist gegangen und neuer Platz entstand.
Es ist warm und mild. Viel zu sehr. Aber wir sind nochmal viel draußen und das tut gut. Kraft tanken für den Winter, der da kommen wird. Um uns herum sind wieder viele an Corona erkrankt. Viele gar nicht so leicht. Das lässt mich aufhorchen. Auch ist bei uns eine Streptokokken Infektion eingezogen, als die alte Schule geschlossen hat und die neue noch vor uns lag. Die jüngeren Kinder hatte es da leider erwischt. Da tun die warmen Tage nochmal gut. Gleich wird es Besuch geben. Wir werden sicher draußen sitzen können und darauf freue ich mich.
Die Großfamilienmama
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