Der vierte Advent

 Wie in den Jahren zuvor ist auch in diesem Jahr alles anders. Hatte ich in den letzten zwei Jahren die Kinder zur Advents- und Weihnachtszeit zuhause, habe ich ich es in diesem Jahr. Auch aber nicht, weil die Schule nicht stattfindet oder sie befreit sind, sondern weil sie krank sind. In all den Jahren als Mama - bald 23 Jahre - habe ich das auch noch nicht erlebt. Die Klassen sind leergefegt und auch die Lehrer fallen reihenweise aus, so dass der Stundenplan immer wieder ein Überraschungspaket ist. Leider hat es uns auch ziemlich erwischt schon vor dem Advent und es blieb aber auch so. Immer wieder war ein oder sogar mehrere Kinder krank. Alleine mit den zwei Kleinen am Morgen war ich äußerst selten. Auch gab es immer wieder Änderungen in den Plänen der Kinder. Die Einen hatten eine schöne besinnliche Zeit in der Schule trotz all der Ausfälle, die Anderen eher nicht so, weil die Vertretung unregelmässig und unklar war oder aber auch sie selbst krank waren. 

Aber wir hatten es zuhause gemütlich. Trotz allem. Ich habe es irgendwie auch geschafft, selbst die Geschwindigkeit raus zu nehmen, wenn es um das Häusliche ging. Die vielen Termine sind natürlich oft unverrückbar, aber bei uns zuhause muss ich nicht das x. te Blech Plätzchen backen und es müssen auch gar nicht immer alle super pünktlich im Bett sein, wenn wir doch Wochenende haben. So saßen wir abends schon auch zusammen auf dem Sofa und schauten fern und es ging eben etwas später ins Bett. Wir bastelten aus dem Andere Zeiten Adventskalender, lasen den Paarzeit Kalender, immer darum bemüht, es in Ruhe zu tun und oft mit kleiner Begleitung. Wir backten natürlich dennoch Plätzchen. Zum Beispiel wollte das Grundschulkind unbedingt Engelsaugen backen, aber doch bitte nicht mit Marmelade. Die mag er ja gar nicht. Er schlug Schokolade vor und so machten wir einen Teil traditionell mit Marmelade und einen mit Schokolade. Es gab Schokoäpfel und wir machten mehrfach Mandeln. Letztere esse dann für gewöhnlich eher ich, als die Kinder. Erstere auf jeden Fall die Kinder, da muss man schon schnell sein, wenn man auch einen mag. Auch färbten wir Kerzen, das ist so herrlich einfach. Im nächsten Jahr mag ich mal selbst Kerzen ziehen mit den Kindern. 

Das Haus schmückten wir an jedem Wochenende etwas mehr. Erst die kleine Adventsdeko und dann kam immer wieder was dazu. Sterne oder Lichterketten und heute noch Engel, die in der alten Waldorfschule entstanden. Die Kinder packen immer wieder mit Begeisterung neues aus. Auch ist heute die Krippe dazu gekommen und wir haben Maria und Josef auf die Reise geschickt. Die drei heiligen Könige in weiser Voraussicht auch schon mal, während das Christkind noch versteckt werden musste. Auch haben wir sonntags immer ein schönes Adventsfrühstück gemacht, zu dem dann auch gerne der Große kam, der ja nun alleine wohnt. Das genießen wir alle immer sehr. Er ist dann sehr gefordert. Mit uns Eltern reden, die Kleinen zerren und zupfen an ihm. Da braucht es immer ein wenig, bis er in Ruhe sitzen kann und auch satt wird. 












Es war kalt und klar in den letzten Tagen und wir hatten sogar ein wenig Schnee. Für den kleinen König war es oft zu kalt. Den kann ich dann gar nicht warm genug anziehen. Also schlüpft er kurz raus und dann kommt er aber auch freiwillig wieder rein, während der Rest noch fröhlich draußen spielt. Wir backten einen Eiskuchen in letzter Sekunde. Bald soll es wärmer werden, so kann er aber heute Abend noch leuchten. Die Kinder sind ganz fasziniert davon, wie das Wasser plötzlich zu Eis wird. Sehr gespannt haben sie das von gestern zu heute kontrolliert und staunten dann heute, als der Kuchen fertig war. Klein aber fein. 







Heute ist der vierte Advent und da wird traditionell der Weihnachtsbaum gekauft. So frühstückten wir heute schön in kleiner Besetzung - eigentlich fehlten nur zwei und der Große - und dann ging es schon fast los. Dieses schon fast fordert die Kinder immer sehr. Erst noch aufräumen und saugen für den Papa und ich wollte noch fix einen Kuchen in den Ofen schieben, den eine Freundin so anpreist. Dann aber kann es losgehen. Der Weihnachtsbaum Verkauf wird jedes Jahr größer und in diesem Jahr hatte er schon Weihnachtsmarkt Charakter. Die Kinder flitzten durch die Baumplantage und wir Eltern suchten den Baum aus. Wenn es kalt war, konnte man sich an der Feuerschale wärmen, was für den kleinen König sehr nett war. So konnte er es auch gut aushalten.

Ich schlüpfte noch schnell in den Schulbedarf Laden im Ort. Gestern schrieb die Lehrerin des Grundschulkindes, das er ab Januar den Füller braucht. Genaue Vorstellungen waren es und ich ging dann heute los und kaufte eben diesen Füller mit Feder und ein paar Schneekugeln. Das wird dann auch noch unter dem Baum liegen. Ich hoffe, das bald alles da ist, was unter dem Baum liegen soll. Noch ist das nich der Fall und auch die Geschenke fürs Patenkind kamen auch heute nicht. Dabei habe ich sie vor mehr als zwei Wochen bestellt. Ein wenig unschön, aber es hilft halt nix. 

Nun steht der Baum also im Wohnzimmer, aber er bleibt noch ganz nackt. An Heiligabend wird er geschmückt und das ist ja nun noch ein Stück weit hin. Die Lichterkette wird wohl vorher schon mal angebracht werden, damit dieses schöne Licht dann schon erstrahlt. 

Ansonsten habe ich schon einiges an Einkäufen hinter mich gebracht und so braucht es zwar noch den normalen Wocheneinkauf für die nächste Woche, aber vieles für die Weihnachtstage ist schon jetzt hier. Es gibt immer die NOW Limonade für die Kinder, die habe ich schon vor Wochen mit der Biokiste bestellt und so hangelt man sich als Mama von vielen eben durch die Listen, die es für solche Feste gibt.

An einem dieser Morgende bekam ich dann die Einladung zur Firmung für die Tochter und musste erstmal innehalten. Im nächsten Jahr steht so einiges an. All unsere Geburtstage, ein Abschlussball, die Kommunion vom Grundschulkind, wir Eltern wollen ein Wochenende verreise, die Firmung, der Abiball und eine Einschulung. Drei Klassenfahrten sind für drei Kinder geplant und ebensoviele Urlaube für uns als Familie. Evtl. könnte ein Lottogewinn nötig sein, denkt man sich, wenn man es so auflistet. Tatsächlich ist es so, das für alle drei Klassenfahrten angespart wird, was wir gut finden und so ist es natürlich auch für die Urlaube. 

Die Wochenenden haben wir in diesem Advent bewusst sehr frei gehalten. Erst waren wir krank und dann war immer wieder einer krank. Es war uns nicht so danach groß raus zu gehen, wir waren lieber unter uns und haben unser Ding in unserem Tempo gemacht. Das ist allerdings ja auch immer schon recht viel, wenn man es mal so auflisten würde. Heute Nachmittag will der Ehemann gerne nochmal ein Ikea Regal aufbauen und damit das Zimmer des 5. Klässlers fertig stellen. Ein Bettentausch stünde auch noch an. Ich habe noch Matheaufgaben mit dem Grundschulkind vor mir und dann wollen wir den Weihnachtsfilm von gestern Abend zu ende sehen. 

Die Küche ist heute recht einfach gehalten. Nach einem guten Frühstück gab es Milchreis mit Kirschen zum Mittag, gleich wartet der Kuchen und am Abend gibt es Sandwiches aus dem neuen Maker. Also aus den neuen Makern, denn wir brauchen ja einen normalen und einen für die glutenfreien. Morgen Abend soll es Burger geben. Extra so gelegt, das möglichst alle auch der Große da sein können, aber für die Tochter passt es dann leider doch nicht. Alle zusammen ist dann doch auch schwer bei so vielen, die schon eigene Wege gehen. 

Die Großfamilienmama 

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