Ein Ellenbogenbruch

 Als ich am Wochenende so auf die Woche schaute, die vor mir lag, war mir ein wenig mulmig. Sie war ziemlich voller Termine und ich fühlte mich schon sehr gefordert. Gleich am Montag ging es mit einem Osteopathie Termin für mich und den kleinen König los. Wir fuhren ganz in Ruhe dorthin und dann weiter zur Schule. Eigentlich wollten wir in Münster zu einem DM , aber der, den wir dachten, war nicht mehr in seinem alten Lokal und der Rest auf der Route nur in der Stadt. Also keinen DM Besuch, sondern weiter zur Freien Waldorfschule. Dort war ich dann sehr pünktlich, der kleine König gut zufrieden und so stiegen wir aus, fix zur Toilette und dann kam auch schon jemand aus der Klasse des großen Jungens dort zu mir und erzählte, das eben dieser einen Sportunfall gehabt hätte. Ich könne ihn in der Aula abholen. Oh wei. Das hörte sich schon nicht gut an und die Alarmglocken funktionierten gleich mit. Ich holte also das Kind ab, welches mich dann schon gesehen hatte und kam. Es war sofort zu sehen, das etwas wirklich nicht gut war. Der Arm sei wohl gebrochen, sagte er. Da war ich ganz seiner Meinung. Da war ganz offensichtlich was faul. Ich brachte ihn ins Auto, dann sammelte ich die anderen ein und rief den Ehemann an. Der sollte sich schon mal auf den Nachmittag im Homeoffice oder der ZNA einstellen. Er entschied sich für Letzteres. Also bekam er noch den Auftrag, eine Tasche für Jonathan zu packen und los ging es für uns heim. Dem Kind verbot ich zu trinken und zu essen, aber danach war ihm eh nicht. 

Zuhause angekommen, suchte ich noch fix die Homöopathie raus und gab sie mit und dann wechselten wir Eltern fliegend, wie wir das gerade leider sehr oft müssen. Der Ehemann fuhr los, ich übernahm zuhause. Das Mittagessen für die Schulkinder, die Kleinen, den Nachmittag. Ich hatte nicht viel Zeit zu ruhen, denn es war einiges hin und her zu räumen und zu machen. Auch machte ich einen Hirse Waffel Teig nach Hannahsfavourites. Die begann ich dann auch zu backen, aber ich kam nicht bis zum Ende. Es ereilte mich die Nachricht, das der Bruch operiert werden müsse und das wohl am gleichen Tag noch. Also rief ich im Krankenhaus an und ließ mir erklären, was ich Coronamässig zu tun hätte und kläre auch alles auf der Kinderstation für die Übernachtung. Dann ging es für mich los, die Großen übernahmen. Nicht so ganz freiwillig, muss ich sagen. Da mussten wir uns im Anschluss nochmal zusammensetzen, um zu klären, das solche Situationen besser funktionieren müssen. Ich hatte Jonathan versprochen, zu kommen, wenn es eine OP würde und das hielt ich auch. Sagte es aber sonst niemandem. Das war nicht gut, das hätte ich besser besprechen müssen, dann wäre es für alle klarer gewesen.



Ich konnte einfach so ins Krankenhaus und die ZNA rein. Kein Corona Test oder Impfausweis nötig. Auf der Station würde er gebraucht werden, aber ach das hat Zeit. Wir machten ihn direkt, damit wir es schier für den nächsten Tag hatten. Die Testbude würde bald zu machen. Kaum wieder auf dem Zimmer, war die Anästhesie da und danach ging es fast sofort in den OP. Das ging schnell. Fällt mir immer schwer, Kinder in den OP zu geben, aber bei diesem nochmal mehr. Wir haben diverse OPs zusammen hinter uns. Als er im OP war, blieb der Ehemann und ich fuhr heim. Kurz beim großen Sohn haltend, dann aber heim. Die unwilligen Großen hatten alles super gemanagt. Die Küche war fertig, die Kinder gut zufrieden. Ich räumte noch ein wenig auf, aber viel war es nicht. Die Wäsche, dann selbst etwas essen und dann Feierabend. Für mich gab es Pommes mit Rohkost. Ich brauchte was Ungesundes dazu. Man ist so angespannt, wenn die Kinder im OP sind. Als die Kleinen im Bett waren, was auch nicht so leicht war. Auch sie waren aufgeregt und hatten viele Fragen, kam dann die Nachricht, das der Sohn wieder auf dem Zimmer war. Allerdings war er nicht richtig wach und unruhig und er hatte auch bald starke Schmerzen. Der Ehemann entschied also, bei ihm zu bleiben. Das hatte ich vorher schon geklärt, das geht auch bei älteren Kindern. 

Und so war ich die Nacht alleine und musste alleine früh raus, um die Kinder für die Waldorfschule fertig zu machen. Das klappte erstaunlich gut. Ich war zwar müde, aber es ging dennoch gut. Wir kamen rechtzeitig an, waren rechtzeitig wieder zuhause und hörten schon unterwegs, das der Sohn heute heim kommen würde. Die Oma musste also nicht kommen, kam dann später aber doch. Ich war eine Weile mit der Logistik beschäftigt, dann kam die Oma und ging mit den Kindern raus. Zeit für den Haushalt und schnell was zu essen zu zaubern, bevor es dann zur Schule ging. In der Zwischenzeit waren Mann und Kind aber wohlbehalten wieder da. Sie mussten sich erst einmal umziehen und alles musste in die Wäsche. Krankenhaus eben. Das mag ich nicht. Der Sohn war noch ganz schön kaputt und ruhte auf dem Sofa. Der restliche Tage lief dann irgendwie. Hausaufgaben, das übliche Programm und abends noch der Elternabend für den Grundschüler. Uff. Aber es tat auch gut und ich schaffte es ganz gut. 


Es musste noch ein Kind zum Zahnarzt, da stand der nächste Tanzkurs der Tochter an und wir schafften es trotz allem auch zum Tanzkurs. Wir wollen wieder starten und gehen nun zum Elterntanzkurs. Das war ein so schöner Abend. Gemeinsam Tanzen, in alten Zeiten schwelgen und einfach mal an nichts anderes denken. Wie das eben beim Tanzen so ist. Die alten Folgen kommen auch so langsam wieder in den Sinn. Was total schön ist. Nächste Woche kommen Freunde mit. Auch sie wollen mal schauen, ob es was für sie ist. In all dem Alltag ist es immer schwer, Paarzeit zu finden. 

Dem Sohn geht es von Tag zu Tag besser und heute waren wir dann zur Nachkontrolle im Krankenhaus. Heute kam ich nur mit Impfstatus rein. Das fand ich wenig witzig, weil dieser ja nun nichts an Corona und nicht Corona ändert. So eine unsinnige Aktion nach all den Wochen, an denen ich ohne Kontrolle gehen konnte. Das habe ich der guten Frau und der Unfallchirurgie auch gesagt. Half aber nichts. Vorschriften sind ja Vorschriften. Nun sitzt die Orthese. Wir müssen Montag wieder zum Röntgen antanzen und dürfen jetzt ins Wochenende gehen. 

Am Wochenende steht der Geburtstag der zweiten Tochter an. Es ist ein Taufpatennachmittag und wir wollen Schwimmen gehen. Ich bin gespannt, wie das alles werden wird. Alls aller erstes sollte ich wohl mal meine Listen schreiben und dann wäre backen auch nicht schlecht.

Die Großfamilienmama

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