Arbeitswochenende

 Eine volle Woche liegt hinter uns und eine eben solche auch vor uns. In der letzten Woche begann das Praktikum der Tochter im Provinz Krankenhaus. Ich hatte dazu keine so große Meinung, muss aber sagen, das sie dort so viel sehen kann, im Vergleich zu dem, was ich früher in den großen Häusern sah. Sie hat schon wirklich viel gelernt und das merkt man ihr auch an. Sie macht das Praktikum ganz toll, das hätte ich gar nicht so erwartet. Aber sie muss natürlich auch zum KKH hin und wieder zurück. So fahren die Eltern der Freundin sie morgens und ich hole sie nachmittags wieder ab, was bedeutet, das ich morgens die Kinder zur Waldorfschule fahre, den Morgen zuhause habe, die Kinder aus der Waldorfschule wieder abhole, mit ihnen esse, die Küche aufräumen und wieder losfahre, um die zwei Mädchen aus dem KKH abzuholen. Wenn wir wieder heim kommen, sind die Kleinen wach, die Hausaufgaben warten auf Erledigung, der Nachmittagssnack will gemacht werden, die Spülmaschine muss geleert werden und evtl stehen auch noch Termine an, so dass es direkt weiter gehen muss. Das sind Tage ohne Pause für mich, die es dann wirklich in sich haben und nur gut zu schaffen sind, wenn man sich dennoch und trotz allem den Moment nimmt. Die Tasse Tee im Auto oder auch der Kaffee, den man vor den Hausaufgaben in Ruhe trinkt. Eine Einheit Yoga oder eine Runde draußen und wenn es nur vor dem Krankenhaus oder im Garten ist. Ein Moment mit der neu eingetrudelten Zeitung auf dem Sofa. Das sind die Momente, die es am Ende des Tages ausmachen. Verfalle ich in Panik, möchte gleichzeitig noch die Kinderzimmer durchsortieren oder den Garten schön machen, gerät alles ins Wanken. Es ist nur dann zu schaffen, wenn ich Moment bleibe. Wenn ich das tue, was zu tun ist und das, was auf später zu verschieben ist, auch auf später verschiebe. So steht nach solchen Wochen dann immer auch viel am Wochenende an, aber dann kann ich es in Ruhe und gründlich erledigen. Dann ist es auch geschafft, bis eben wieder zu tun ist. Das ist ja sowieso die Krux in allem. Es ist erledigt, um bald wieder erledigt werden zu wollen. Haushalt eben. 





Auch in dieser Woche stehen allerdings andere notwendige Termine an und der Alltag muss sich drumherum legen. Das ist leider bei so vielen nicht zu ändern. Ich starte mit einem Osteopathie Termin in die Woche, der bedeutet, das ich einen ganzen Morgen alleine unterwegs bin und die Schulfahrten und dann auch die Praktikums Fahrt erledige. Das bedeutet auch, das ich vorkochen muss und drumherum organisiere. Aber es lässt sich machen, wenn man es rechtzeitig mit einplant. Zeit für eigene Termine zu bekommen ist immer schwierig, aber ja dennoch total nötig und durch diesen Morgen hatte ich mal einen Moment ganz alleine. Einen Kaffee in Ruhe mit meinem Kalender, so dass ich die Woche durchdenken konnte. Gedanken und Pläne notieren konnte. 



Schon am nächsten Tag steht der nächste große Termin an. Der kleine König hat seine U 8 und hierfür fahren wir nicht zum hiesigen Kinderarzt, sondern nach Herdecke zu unserer Ärztin, die wir schon seit Ewigkeiten kennen. Dort wird nochmal anders geschaut. Dort wird nochmal anders gesprochen. Das ist uns total wichtig, muss aber dennoch in den Alltag gebracht werden. Also fährt der Ehemann morgens die Söhne zur Schule und ich bleibe zuhause. Er fährt danach direkt ins Büro, ich mache die Kleinen startklar und bringe das Babymädchen zum großen Sohn. Dort  verbringt sie den Morgen. Der Kindergarten Junge, der stark hustet, bleibt beim erkälteten zweiten Sohn zuhause. Das Essen habe ich am Nachmittag zuvor schon vorbereitet. So sind alle versorgt und es muss nur etwas warm gemacht werden. Ich fahre mit dem kleinen König los nach Herdecke und das in aller Ruhe. Wir  kommen gut durch, sind sofort dran, werden wertschätzend behandelt und schaffen die anstehende Blutabnahme gut. Es ist alles in Ordnung beim kleinen König. 


Anschließend, so haben wir es besprochen, geht es zu Mc Donalds. Der kleine Mann sucht sich sein Menü aus, wir bestellen es und machen uns auf dem Weg zum Krankenhaus, um die Tochter abzuholen. Ganz pünktlich sind wir leider nicht, aber auch nicht viel zu spät. Zuhause angekommen, ist alles ruhig. Das Babymädchen ist wieder zurück. Der Große hat sie gebracht. Sie schläft noch, als ich komme. Alle sind gut zufrieden, auch die Schulkinder. Wir machen das normale Nachmittagsprogramm und dann fahre ich mit dem 7. Klässler zu einem Termin in die Stadt, mit dabei auch das Babymädchen. Wir schauen kurz bei Oma und Opa rein, die ja nun in der Stadt sind und fahren dann weiter zum Biomarkt, um noch Kleinigkeiten zu holen. Am nächsten Tag hat der Ehemann Geburtstag und ich möchte noch einen Kuchen backen und die gewünschten gefüllten Zucchini für den Abend mussten auch noch gekauft werden bzw. die Zutaten. 




Am nächsten Morgen steht die Schulfahrt wieder wie immer auf dem Plan. Es ist kalt draußen und wir fahren in den Sonnenaufgang. So schön ist das. Leider kann das Kindergartenkind noch nicht los und verpasst den Sonnenkind Ausflug. Aber er ist dennoch wieder besser zufrieden. An der Schule bewundern wir den Acker, den Josuas Klasse angelegt hat. Im Sommer soll der Winterweizen geerntet werden und es sieht auch danach aus, als wäre etwas zu ernten. Zuhause machen sich die zwei Kleinen einen Joghurt, den möchten sie frühstücken und auch bitte alleine machen. Die Morgende sind gleichbleibend. Die Kleinen machen die Morgenfahrt gut mit. Danach spielen sie meist gut im Haus und auch draußen. Gegen Mittag ist es meistens ein wenig kritisch, dann kommt aber oft der Papa und übernimmt oder ein großes Kind ist schon zuhause, so dass sie nicht noch einmal mit mir Autofahren müssen, sondern das Mittagessen essen können, um danach zu schlafen. Tatsächlich schaffe ich an den Morgen schon wieder ganz gut was. Ganz anders noch als vor einigen Wochen und natürlich sehr erleichternd. Sie machen gerne mit. Das Babymädchen wirklich bei allem, der kleine König in jedem Fall, wenn der Thermomix läuft und das tut dieser meistens mehrmals am Tag. 


Auch die Nachmittage haben ihren Gleichklang. Es gibt nicht viele Diskussionen um die Hausaufgaben und das freut mich sehr. Nebenbei kann ich immer nochmal einen Korb Wäsche falten oder in meinem Kalender Termine neu sortieren oder Wochenpläne schreiben. Ich bin da und agiere im Hintergrund, den Rest schaffen die Kinder nun ganz alleine. 

Am Geburtstags des Ehemannes machen wir allerdings alles schnell schnell und ich lasse den Grundschuljungen auch damit durch, das er seine Rechtschreibseite, die noch dran wäre, einfach lässt. Wir wollen schließlich alle zusammen - und es sind alle da - mit Papa Kaffee trinken und später dann die Zucchini essen. Tanzen gehen wir leider nicht abends. Das wäre zu viel geworden und ich war echt auch müde. Abends muss ich an diesen Tagen ohne Pause dann doch früh ins Bett. 

In dieser Woche stand dann auch noch der Elternsprechtag an und wir fahren nachmittags wieder zur Schule. Wir fahren gemeinsam, weil der Ehemann die Lehrer noch gar nicht kennt und so lernt er heute zwei kennen, eine Lehrerin ist krank. Die Gespräche sind gut, wir hören, das unsere Kinder angekommen sind. Nach diesem Gespräch holen wir noch den Löwen ab, der hatte sich verabredet. Spät kommen wir zurück, aber alles ist blitzeblank aufgeräumt und fertig. Die Tochter hatte heute den Aufpassdienst und anscheinend auch den Aufräumdienst übernommen, was mich sehr gefreut hat. So mussten nur noch wir essen und danach war bis auf das Wischen und das Kinder ins Bett begleiten tatsächlich Feierabend. 


Am Wochenende öffnete die alte Waldorfschule noch einmal für einen Flohmarkt ihre Türen. Davon wollte ich eigentlich gar nichts wissen, aber die Kinder bekamen es mit und wollten hin. Das übernahm der Ehemann. Ich blieb zuhause und erledigte all das, was in der Woche eben nicht so geschafft werden kann. Auch backte ich einen Kuchen und machte später Pfannkuchen zum Mittagessen. Einmal ganz normal, einmal mit Speck und Zwiebeln. Einen Salat und Apfelmus gab es dazu. Das schmeckte sogar dem Großen, der nochmal vor seinem Urlaub in Thailand vorbei kam, um sich bei allen zu verabschieden und uns einen schönen Urlaub zu wünschen. Ja, stimmt, wir fahren auch. Nächste Woche Samstag geht es ans Meer in der Karnevalsferien Woche. Das vergesse ich immer, dabei werde ich wohl auch mal packen müssen. 

Aber nicht an diesem Wochenende. Gestern räumte der Ehemann den Raum unter der Treppe aus und später wieder ein. Ein Regal war ein wenig in Schieflage geraten, außerdem haben wir eine kaputte Fliese im Flur und dort lagen noch Fliesen. Ganz am Ende, im hintersten Winkel, aber sie sind noch da. Welch Freude. Nun muss die Fliese nur noch jemand austauschen. Da hat die Malerin hoffentlich eine Idee, die bald kommt, um den Flur zu streichen. Das ist am Dransten. Ich verbrachte den Nachmittag in der Küche und machte die Donauwelle für heute fertig. Dann Pide nach Herrn Grün für den Abend. Die kleine Tochter spielte um mich drumherum und der kleine König war mit den Brüdern und der am Morgen erstandenen Kreide draußen. So blieb nachher sogar noch Zeit für eine Runde Yoga für mich, interessanterweise komplett ohne Störung von außen. Das geht also wohl auch. Wir machten noch einen Fernseherabend und dann starten wir heute in einen arbeitsreichen Sonntag, denn Betten sollen hin und her geschoben werden. Neue Lattenroste müssen zusammen gebaut werden und Möbel ebenso hin und her geschoben und umgeräumt werden. Das steht schon lange auf dem Plan und ist heute dran. Wenn das nun alles gut wird, dann hat die Kleinste bald auch ihr eigenes Zimmer und wird es in altrosa gestrichen bekommen, so viel ist schon mal klar. Zumindest für mich. Sie möchte gerne einen Regenbogen. Da müssen wir noch diskutieren, fürchte ich und erstmal muss ich ja auch wissen, wie der Flur wohl werden soll. 

Ja und dann denken wir laut über ein Bodentrampolin im Garten nach. Die Kinder wollen gerne wieder ein Tramplolin. Ich will aber nicht dieses olle Gestell da stehen haben. Was machen wir da also? Evtl. ein tiefes Loch für das Trampolin buddeln? Die Kinder, die da helfen könnten, würden das nur für einen eingebauten Pool tun. Tja nun, das ist wieder einmal ein Dilemma, wie wir es ja ständig haben. Wird sich eine Lösung finden, denke ich. Erst einmal sind ja die Zimmer weiter dran, dann wollen wir ans Meer. Da bleibt also noch Zeit für Lösungsfindung. 

Die Großfamilienmama

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