Eine Auszeit auf Fehmarn

Eine Woche Auszeit auf Fehmarn im Therapeutikum Westfehmarn liegt nun hinter uns und der Alltag frisch vor uns. Irgendwann im November bin ich vom Verband kinderreicher Familien gefragt worden, ob ich mir vorstellen könnte, nach Fehmarn zu reisen, um das Fair Family Siegel an meine Kurklinik zu verleihen. Ja, das konnte ich mir vorstellen. Sehr gut sogar. Zu dem Zeitpunkt deutete sich schon an, das bald wieder alle Kinder auf der Waldorfschule sind und damit auch die Karnevalsferien für alle sein würden. Also gab ich an, das ich um Karneval herum eine Reise nach Fehmarn bewältigen könnte. Die Gespräche nahmen so ihren Lauf und der Plan stand dann irgendwann. Die letzten Wochen waren sehr voll und so packte ich in der Woche vor der Abreise mehr zwischen Tür und Angel, als das ich wirklich Zeit dafür hätte. Die Tochter war noch im Praktikum, die anderen stand in ihren Klausuren. Arzttermine standen an und die Schule lief ja auch die ganze Woche über noch. Auch Abendtermine standen noch auf meinem Plan, so dass meine Zeit sehr knapp bemessen war. Auch ging es dem Ehemann nicht so gut, so dass viel bei mir blieb. Aber ich bin nicht ungeübt im Packen und so schaffte ich es ganz gut, alles vorzubereiten und wir fuhren am Samstag pünktlich um 7 Uhr, als ob es zur Schule ginge, los und waren dann um kurz nach 11 Uhr auf der Insel. Schon bald konnten wir unsere Wohnung am Therapeutikum beziehen und einchecken. Eine Woche bis Freitag waren wir nun Gäste des Therapeutikums, konnten aber über unseren Tagesablauf frei bestimmen. Anwendungen hatten wir natürlich keine. Nur ein Punkt war unverrückbar: die Siegelverleihung am Montag und ein Interview mit den Lübecker Nachrichten vor der Verleihung. Es blieb also auch viel Zeit, um einfach die Seele baumeln zu lassen, was dringend nötig war.















Wir verbrachten viel Zeit am Meer bei tatsächlich oft gutem Wetter. Morgens oft mit den Kleinen alleine und nachmittags dann aber mit allen zusammen. Es waren schöne Ausflüge mit vielen Funden am Strand. Auch fuhren wir zu den unterschiedlichen Stränden auf Fehmarn. Wir waren in Püttsee, oft in Altenteil, am Niobe Denkmal, auch in Katharinenhof, am Fehmarn Sund und am Leuchtturm Strukkamphuk. Auch in Burgtiefe waren wir, wo der kleine König einem Herren mit dem Laufrad in die Hacken gefahren war und es sehr unfreundlich wurde. Sehr, sehr böse war der gute Mann und seine Frau gleich mit. Ungezogene Kinder und  Verletzung der Aufsichtspflicht flog uns an den Kopf. Nun habe ich ja meine Stille diesbezüglich abgelegt und der Mann wunderte sich über den Gegenwind. Eine Entschuldigung gab es natürlich auch, denn richtig war das vom kleinen König nicht. So viel steht fest. Aber richtig ist es auch nicht, einen kleinen Mann einfach anzuschreien. Das war aber wirklich die einzige Begegnung dieser Art auf der Insel. Viele nette Gespräche ergaben sich, auch an diesem Tag mit dem Laufrad auf der Promenade. Immer wenn ich dem kleinen König hinterher rief, er möge schauen, gab es ein: ich achte selbst darauf, das ist gar kein Problem.  So sollte es ja nun auch mit sein. Die Fürsorge den Kleinen gegenüber. Und so ist es meistens auch. Nur einige wenige, sehen es anders. Und nein, ich mag mir auch nicht in die Hacken fahren lassen, aber ich würde anders reagieren. 







Die Verleihung selbst war ein richtiges Familienfest mit Kinderschminken und Disco und Tombola. Richtig, richtig viele Leute waren da und es war ein schöner Abend. Ich brachte das Mikrofon und eine kleine Ansprache hinter mich und es ergaben sich noch viele gute Gespräche. Viele Male bin ich nun schon nach der Kur in der Klinik gefragt worden. Sie bietet sich für kinderreiche Familien einfach sehr an. Man hat den entsprechenden Raum dort, die Logistik drumherum. Man ist kein Exot und trifft auf andere große Familien. Die Angebote sind auf große Familien abgestimmt und man hat wirklich die Möglichkeit viel für sich selbst mitzunehmen. Wir waren sehr gerne dort und werden wieder fahren. Es tat mir vor zwei Jahren in der Corona Zeit sehr gut und jetzt würde ich im nächsten Jahr gerne eine einfache Kur ohne Corona Maßnahmen erleben. Das wäre zu schön. 







Wir besuchten das Meeresmuseum und wir waren im Fehmare schwimmen. Ersteres hat Spaß gemacht, war aber zu teuer für zu wenig Ausstellung. Da waren die Kinder ein wenig enttäuscht. Zweiteres war auch nicht günstig, aber sehr, sehr gut. Es war natürlich total wenig los und man hatte die schöne Badelandschaft mit einigen anderen Familien für sich. Es war so ruhig, das der kleine Grundschuljunge sein Seepferdchen machte. Er lernte schon länger das schwimmen, aber ich wollte eigentlich auch einen Schwimmkurs für ihn. Den gab es aber nicht. Und so machte er nun einfach das Seepferdchen und war so stolz. Wir sind es auch. Tolle Leistung von ihm. 

Die Rückreise verlief am Freitag ganz ohne Probleme. Wir waren zuvor noch im Studio von Lina Danklefsen, dann im Meeresmuseum und dann ging es heim. Wir waren trotz Vollsperrung der Autobahn am späten Nachmittag zuhause und konnten in Ruhe auspacken. Dann gab es Pommes aus der Fritteuse und das Wochenende konnte kommen, wie der Ehemann so schön sagte. Leider immer noch nicht so richtig fit. Wir waren gestern einkaufen und dann den Geburtstag des Patenkindes feiern. Letzteres war so schön, Wir saßen in netter Runde lange zusammen. Das tut der Seele gut. Das hatte man viel zu wenig. 

Ja und jetzt ist schon Sonntag. Auweia. Morgen soll es wieder los gehen. Die Mails aus der Schule trudeln ein. Wir packen später die Tasche, wollen im Garten endlich den Weihnachtsstern einsammeln und dann die Feuerschale und den Grill für Burger anmachen. Die Buns gehen unten schon, vegane Patties habe ich genau wie Humus vorbereitet und gleich wäre auch noch Kuchen da, ganz und gar nicht vegan. Zum Mittag gab es Kürbssuppe und Kürbis Dal mit Humus. Je nachdem, worauf man Lust hatte. Der Ehemanna auf nix. Der ist für Kürbis null zu haben und wird wohl heute Abend Hunger haben.

Die Woche startet mit der Heizung, die Hilfe braucht. Da wird morgen der Monteur ansagen, was Phase ist. Und ein Elternabend ist morgen dran und Donnerstag und irgendwann soll da auch noch ein Nachmittag für die Kommunionvorbereitung hin. Tja nun, wir werden sehen. Ich finde das Konzept für die Kommunionvorbereitung nicht mehr passend. Es verlangt zu viel Zeit ab und wenn die Kinder an anderen Schule sind, bekommen sie von der Vorbereitung auch fast nichts mit, weil vieles an der Schule selbst passiert. Dazu dann noch Tischgruppen und diverse andere Dinge. Ich finde, da könnte man anders agieren, wie in vielen anderen Gemeinden auch. Mit Thementagen alle paar Wochenenden zum Beispiel.  Das wäre passender. Aber ich fürchte, die Meinung habe ich wieder einmal sehr exklusiv. 

Die Großfamilienmama

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