Seit 23 Jahren bin ich Mama

 Wir feiern heute wieder Geburtstag und heute feiern wir den Geburtstag des ältesten Sohnes - heute bin ich seit 23 Jahren Mama. Ausgerechnet am Frauentag wurde ich zum ersten Mal Mutter und diese Geburt war noch sehr dem patriarchalen System geschuldet. Ein Professor sorgte dafür, das die Geburt für das Kinder besonders sicher war und für mich eine wirkliche Qual. Da passt die Floskel " Ich wurde entbunden". Etwas anderes war es wohl nicht. Und ich war noch sehr jung und wenig selbstbestimmt. Heute hatte ich immer mal wieder den ein oder anderen Moment ein wenig abzutauchen in diese Zeit rund um die Geburt des Großen. Es blieb sogar Zeit dafür, das vom Ehemann liebevoll gestaltete Fotoalbum durchzuschauen. Allerdings hatte ich zuvor jede Menge Orga zu tun, damit wir überhaupt gut feiern konnten heute.

Diese Grippe, die das Kindergartenkind letzte Woche hatte, wanderte nämlich weiter. So von Kind zu Kind und sehr allumfassend. Und so betreue ich also seit der Rückkehr aus Fehmarn durchgehend fieberkranke Kinder, die Husten entwickeln und Schnupfen haben. Und Kopfschmerzen und sich einfach doof fühlen. Leider ist es nicht so, das erst das eine Kind krank ist und dann das Nächste. Leider ist es so, das ich hier ziemlich viele kranke Kinder habe. Das ist herausfordern schon für sich alleine. Da sind Inhalationen und Einreibungen zu machen. Da reiche ich Globuli und Medizin und da tröste ich und bin halt einfach da. Und leider trifft es auch die Großen wirklich sehr mit sehr hohem Fieber. Da muss ich eben auch wirklich achtsam sein. Gleichzeitig war aber gestern für den Fünftklässler eine wichtige Theateraufführung auf der Schule, verbunden mit der Angst, es gesundheitlich nicht zu schaffen. Ich habe ihn immer wieder ermuntert, das es werden wird und fuhr ihn gestern alleine zur Schule, weil die anderen krank waren. Der Große hatte Montag noch durchgehalten, denn Krankenhaus Termin zur Kontrolle überstanden, fiel dann aber quasi um. Der Jüngere war eh schon umgefallen. Die ganz Kleinen waren auch nicht fit und die Großen auch gar nicht. Also musste ich schauen, wie das Theater werden könnte.

Morgens machte ich schon mal den gewünschten Käsekuchen für den Geburtstag. Sprach mit dem Ehemann ab, wie es werden könnte: er bliebe zuhause bei den Kindern und ich würde fahren mit dem Vorschulkind, dem Schulkind, der Großen und Oma und Opa. Zuvor musste ich aber noch Pizza für das anschließend geplante Buffet machen. Einmal war es einfache TK Pizza  - Minipizzen - und glutenfrei musste ich aber selbst ran. Da machte ich Pizzataschen. Wir waren pünktlich fertig und kamen aber nicht gut los, denn die Kleinen fanden es nicht gut, das ich weg wollte. Da war Überzeugung nötig. Letztendlich waren wir dann pünktlich an der Waldorfschule und konnten in Ruhe das Theaterstück schauen. Auch das Kindergartenkind schaffte es total gut. Das kalte Herz hieß das Stück.


Nach dem Theaterstück redeten wir noch hier und da und aßen ein wenig und dann ging es heim. Wir kamen trotz Schnee gut zuhause an. Zuhause war dann direkt die Kümmerung angesagt und als alle schliefen, fiel ich quasi auch ins Bett. Vorher klärte ich aber noch mit dem Sohn, der heute den Tag bei uns verbringen wollte, wie wir das wohl gut für Oma und Opa hinbekommen, wenn so viele krank sind. Wir einigten uns auf ein Konzept und so konnte ich ruhig schlafen und er wohl auch. 

Heute Morgen hatte ich dann einen weiteren Patienten - den Ehemann hatte es auf Schlag umgehauen. Er war schon angezogen für die Bank und plötzlich waren Kopfschmerzen da und kurz später Schüttelfrost. So wie bei den anderen eben auch. Es kam aus dem Nichts. Auch den Löwen hatte es noch gestern Abend umgehauen, denn er entwickelte abends noch Fieber. So war also gestern schon klar, das ich heute nicht fahren würde. Aber heute morgen war dann klar, das der Ehemann wohl auch nicht los kommt. Ich versorgte also die Kranken wie immer in den letzten Tagen und machte dann Geburtstagsfrühstück. Alle waren zuhause, so war das eigentlich nicht gedacht. Aber am Tisch saß nur, wer halbwegs gesund war. Dem Rest brachte ich Teller. Wir saßen schön zusammen, dann bereite ich das Mittagessen vor und fuhr mit dem kranken Grundschulkind zum Kinderarzt. Da war das Abhören einmal dran, es ist aber nicht die Lunge. Weiter machen wie bisher mit viel Ruhe und auf keinen Fall vor Montag zur Schule.  Tja, das war deutlich. Also ging es wieder heim, aber wir holten noch Eis. Das geht auch mit Fieber gut. Wir aßen und dann waren Pausen angesagt, nicht aber für mich, weil Besuch kam. Allerdings kochte ich mir in der neuen Teekanne, die mir die Kinder zum Geburtstag schenkten,  einen leckeren Tee und es war evtl doch eine kleine Pause. Nachmittags kamen Oma und Opa. Die Kranken gingen hoch, ich lüftete und wir hatten es auch heute Nachmittag schön.

Es gab Käsekuchen und Brownies und tatsächlich waren alle auch ganz gut zufrieden, bis auf den frisch erkrankten Ehemann. Für ihn war es anstrengend. Abends machte ich Pizzabrötchen und es ging ein recht guter Tag zu Ende. Oder sagen wir so: es lief viel besser, als ich wie ich es gedacht hatte. 

Die Großfamilienmama 

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