Turbulente Woche

 Nachdem so schönen, langen Maiwochenende starten wir munter in die neue Woche. Mehr oder weniger munter, denn das Grundschulkind hat ein wenig Bauchweh und bleibt noch einen Tag länger zuhause. Wie mit allen Infekten in diesem Jahr, ist es auch mit dem Magen Darm Infekt. Ist er einmal da, geht er nicht so schnell. Aber dem kleinen Mann geht es recht fix wieder besser und er verbringt den zusätzlichen freien Tag damit, mit dem Babymädchen zu spielen. Der Rest vom Fest ist nämlich unterwegs. Das Kindergartenkind startet mit dem Sonnenkindermorgen. Der kleine König geht auch in den Kindergarten und so haben wir in dieser Woche auch ruhige Morgende.

Die Tage sind wie immer voll und lang und ich bin von morgens bis abends auf den Beinen, viele Pausen sind in diesem neuen Alltag nicht nötig. Das ist in Ordnung, so lange zwischendurch immer mal wieder eine kleine Pause bei den Mahlzeiten möglich ist oder auch ein wenig kuscheln auf dem Sofa oder der Blick in eine Zeitung. Ganz ohne geht es nicht, aber diese kleinen Pausen helfen mir dann schon sehr. 


Der große Sohn fliegt mit seinen Freunden nach Mallorca und wäre dankbar, wenn ich ihn nochmal eben zwischendurch zu seinen Freunden bringen könnte. Das schaffe ich dann gut. Danach geht es in die Vorbereitungen für den Geburtstag der kleinen Maus. Erdbeerkuchen und Neujahrskuchen dann gefüllt mit Eis soll es eben. Da hatte sie einen kleinen Wünschehelfer, der Kindergartenjunge nämlich hatte diese vielen Ideen. 



So backte ich also an einem schönen sonnigen Nachmittag die Hörnchen und auch an diesen Tagen werden sie schon beim Backen sehr gerne gegessen. Dann will die Tochter noch zum Tanzen gebracht werden und der Ehemann bringt die vom kleinen König gewünschten Erdbeerpflanzen direkt mit. So wandern die noch in die Erde. Wir selbst gehen dann nicht mehr zum Tanzen. Ich bin müde abends und schaffe das nicht auch noch. Das frustriert mich manchmal, aber wenn ich genau darüber nachdenke, dann ist das gerade eben noch nicht die Zeit. Zu viel bin ich noch im Alltag gefordert. Und auch das wird sich ändern und dann werde ich es sicher ein kleines bisschen vermissen und ein kleines bisschen mehr wehmütig sein. Also entspanne ich mich nach diesem langen Tag lieber auf dem Sofa und schaue mit dem Mann ein wenig fern, während ich dabei auch ein paar Maschen auf der Nadel bewege. Zuvor habe ich auch noch den Geburtstagstisch fürs kleine Mäuschen fertig gemacht. Schön heimlich, nachdem alle im Bett sind.




Und wie immer hänge ich dabei meinen Gedanken zur Schwangerschaft und zur Geburt des Geburtstagskindes nach. Sie ist die jüngste Maus und wird schon drei. Ja da bin ich dann eben auch wieder wehmütig und so mag ich mich nicht grämen, was gerade alles nicht geht. Es ist gut so, das es eben nicht geht. Das ich im Haus nicht alles schaffe, weil die Kinder zur Schule gehen, die weiter entfernt liegt. Das ich abends noch nicht frei entscheiden kann, hier und dorthin zu gehen. Das ich noch sehr viel Zeit im Haus und bei den Kindern verbringe, weil es gerade jetzt dran ist. Und zwar für groß und klein. Dankbar bin ich dann, das ich mich eben nicht aufteilen muss, zwischen Job und Kind und Haus und so weiter. Ich bin da und das ist gut so. 

Also stehen wir am nächsten Morgen natürlich früh auf und singen dem Babymädchen das Ständchen. Wir packen gemeinsam die Geschenke aus und freuen uns. Nur leider haben zwei Kinder Bauchweh und können nicht zur Schule. Da ist es wieder, das Virus. Eines kann aber zur Schule und zwei in den Kindergarten und so fahre ich zur Schule und der Ehemann zum Kindergarten und dann starten wir in den Geburtstagsmorgen. Die Bauchweh Kinder sind ganz gut zufrieden, wobei es beim Einen eher schlimmer wird und ich einen sorgenden Blick drauf habe. Ist es wirklich Bauchweh? Erst einmal aber gehen wir den Tag an, warten zu und feiern Geburtstag. Einen wunderschönen Sonnen Geburtstag. Wir essen leckeren Kuchen, lassen kein einziges Hörnchen über, lachen und unterhalten uns. Verbringen Zeit draußen in der Sonne und essen dann die Bäckebrötchen zum Abendbrot. Genauso wie es sich das kleine Mädchen gewünscht hat. Nur geht es dem Löwen dabei nicht gut. Die Bauchschmerzen seien er so rechts. Wir orten, tasten und beschliessen doch lieber drauf schauen zu lassen. Und so ist es wie immer im Großfamilienalltag so, das man sich absprechen muss. Aufteilen und einteilen. Du fährst jetzt zum Krankenhaus und ich mache das Abendprogramm heißt es da. Und du hilfst wir dabei bitte ein wenig, damit es für alle leichter ist. Das geht wie immer gut. Der Ehemann fährt los und ich kümmere mich um Haushalt und Kinder. Tröste hier, erkläre da und kümmere mich auch um den wirklich arg hustenden kleinen König. Woher kommt nur dieser Husten schon wieder? 

Alle Kinder gehen ganz gut ins Bett. Ich singe und erzähle noch ein wenig, nur das Babymädchen ist noch nicht durch mit diesem aufregenden Tag und kann auf keinen Fall alleine oben bleiben. Also erkläre ich ihr, das ich mir einen Tee machen und mich eben unten um die Maschinen kümmere, dann bleibe ich bei ihr. Das geht so leidlich und ich beeile mich sehr. Dann kann sie einschlafen.

Der Ehemann ist derweil vom kinderärztlichen Notdienst in die ZNA geschickt worden, die gerade Übergabe hat und für die nächsten 45 Minuten nichts weiter tun wird. Dann aber ist der Löwe dran und leider sind da klinische Anzeichen für den Blindarm da und so soll er bleiben. Man möchte schauen, in welche Richtung es sich entwickelt. Also eine Nacht im KKH und wieder eine neue logistische Herausforderung. Der Ehemann bleibt und ich kümmere mich zuhause. Die Schule am nächsten Tag fahren wir nicht an. Der eine hustet, der nächste hatte just Bauchweh und ich kann nicht alles gleichzeitig schaffen, muss ich ja morgens den Ehemann im Krankenhaus ablösen. Er kommt heim ins Homeoffice. Die Große hat ihre Abiprüfungen geschafft und übernimmt die Kinder. So kommen wir gut durch diesen Morgen. Mittags dann endlich Entwarnung. Ja die Entzündungswerte sind leicht erhöht, aber die Symptome rückläufig. So operiert man noch nicht.





Es gibt eine erste Mahlzeit für den Sohnemann, die er gerne ißt, musste er doch so lange nüchtern bleiben. Auch für mich gibt es dieses Essen, von dem ich immerhin weiß, das es glutenfrei ist. Ich esse es also mit und es schmeckt ganz gut. Morgens habe ich Termine koordiniert, den Wochenplan geschrieben, die Einkaufsliste gleich mit. Ein wenig telefoniert und Mails geschrieben und dann strickend beim Sohnemann gesessen, der sich durch die gekauften Comics gelesen hatte. Nachmittags gingen wir dann heim. Ein wenig Pause und dann der Einkauf, den aber nicht alleine, sondern mit Ehemann und Tochter. 




Und heute ging es dann zum Maimarkt, war es doch gestern alles noch ganz unsicher. Aber dem Löwen geht es weiter gut und so stehen wir fröhlich auf und machen uns fertig für den Markt. Noch der Waffelteig, die Einsatzzeiten checken. Getränke und Süßes für zwischendurch, Brötchen im Auto, Kaffee dazu und alle sechs Kinder einsammeln, damit es los gehen kann. Ich baue den Pflanzenstand mit auf und stehe dann am Glücksrad. Auch die Kinder haben Dienste und die Kleinen sausen über das Gelände. Sie kennen sich langsam aus und doch habe ich immer Angst, wo sie nun gerade wieder stecken. Es ist ein großer Markt mit vielen Kunsthandwerksständen, auch ein Ballon wird starten und es gibt ganz tolle Essensstände. Wir beschließen spontan, auch gleich an der Schule zu essen. So gibt es dann nach vielen guten Gesprächen und den Diensten direkt das Mittagessen an der Schule, welches auch glutenfrei ist. Auch vom Kuchenbuffet könnte ich essen. Auch da gibt es glutenfreie Kuchen und ich habe davon keinen gebacken. Das hätte ich tatsächlich nicht auch noch geschafft. Viele Bekannte trafen wir aus der alten Schule und noch immer kommen Kinder aus der alten Schule zu uns an der Schule. Mit Zwischenstopps an anderen Schulen eben. Auch in der neuen Schulgemeinschaft gibt es nun schon viele vertraute Gesichert.  Es tut gut sich zu sehen und auszutauschen. Wir sitzen alle im selben Boot mit all den Belastungen, die diese Entscheidung mit sich bringt und die niemand von Außen sehen mag. Das ist mir  in der Kommunionvorbereitung wieder so extrem über den Weg gelaufen. Auch dieser verurteilende Blick und die entsprechenden Worte, wo es gar nichts zu urteilen gibt. Wo es gar nichts zu werten gäbe, wenn man sich über diesen engstirnigen Horizont hinweg bewegen können würde. 

Und nun ist der Ehemann mit der großen Tochter aufgebrochen zu einem Konzert nach Hamburg. Wir schauen mal, ob wir noch in den Zoo fahren oder einfach zuhause ein wenig trödeln. Ich behalte den Löwen im Blick und morgen steht dann der nächste Termin an. Der Waldorfkindergarten feiert das Eurythmiefest, in dem die Sonnenkinder ein eigenes Stück vortragen. Viele, viele schöne Termine sind es gerade und ich bin so dankbar, das sie wieder stattfinden. Dei Kinder haben sich heute so über den Markt gefreut. 

Die Großfamilienmama

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