Der zweite Advent

Bei uns ist es in den letzten Woche im trubelig gewesen. Es gab immer viel Termine und oftmals eben auch gleichzeitig. Zwischen all dem ging nun die Heizung kaputt. Auch das noch. Morgens duschte ich kalt und man wundert sich, denn gerade noch war ja die Wartung gewesen und es war soweit okay, auch wenn der Wärmetauscher ein wenig kritisch beäugt werden müsse und man langsam mal über eine neue Heizung nachdenken könne. Der Ehemann forderte auch brav ein neues Angebot an, aber langsam scheint dann in der Definition doch unterschiedlich zu sein. Eine Woche nach diesem Termin war es vorbei mit der Heizung. Kalt war es und zwar so richtig, weil draußen ja auch eine eisige Kälte herrschte. Gott sei Dank haben wir schon länger einen guten Heizlüfter und er sorgte dann dafür, das es warm werden konnte im Haus. Leider haben wir immer noch keinen Ofen und so wird es nicht richtig warm und das Wasser bleibt kalt. Dazu ein total voller Tag. Die Schulfahrten, die Hausaufgaben, Therapietermine und um halb sieben feststellend, das Tabletten noch nicht da sind, die man aber eigentlich für den Tag brauchte. Dazu der Heizungsmechaniker, der zwar kommen wollte, aber immer noch nicht da war. Und dann verkündete er auch noch, das die Heizung verloren ist. Bzw. man könne den Wärmedingsbums schon tauschen, aber dann würde xy kaputt gehen und so weiter. Kurzum: wir brauchen was Neues. Das wollten wir in diesem Haus eigentlich nicht mehr. Eigentlich wollten wir schon gebaut haben. Aber wozu gibt es schon Pläne? Das Leben hat so seine eigenen Pläne. Und was Neues gibt es ad hock mal gar nicht. Also braucht es eine Übergangslösung. Erst einmal bekommt man die Heizung wieder ans Laufen und wir haben es wieder wärmer, von gewohnt warm allerdings ein wenig weit entfernt und beim Duschen muss man nun nicht nur absprechen, wann wer wo duscht, sondern auch wie lange. Lange geht nämlich nicht, dann duscht der danach auf jeden Fall kalt und es wird noch dazu kalt im Haus. Ja also, stressfrei geht anders. Aber das ist ja nun auch nicht so viel Neues.




Wir besuchen in all dem und trotz all dem die Adventsspirale des Waldorfkindergartens. Dieser Brauch zu Beginn der Adventszeit ist so wertvoll. Eintauchen in die Stille und das Lichtwerden. Ich liebe das sehr und darf das nun schon viele Jahre machen. Friedvoll kommen wir aus dem Kindergarten heraus und sind wieder geerdeter. Freuen uns auf den nahenden Advent und tauchen ins erste Adventswochenende ein. Wir müssen dennoch nach der Spirale einkaufen, aber es stresst nicht so sehr. Erste einmal ist dann aber Wochenende. Wir frühstücken nochmal mit dem Apfellicht, das bis heute noch hält und zu den Mahlzeiten brennen darf. Der Biohof wird besucht und ein paar Einkäufe stehen noch an. Dann kommt nachmittags der Freund des 8. Klässlers, weil sie Kekse für den Englisch Unterricht backen müssen. Ein Rezept auf Englisch übersetzen und auch die Anleitung dazu schreiben. Nicht ganz so einfach. Anschließend essen wir Pommes und Würstchen und zünden abends die erste Kerze an. 




Wir besuchen einen Weihnachtsmarkt im Wald und trinken mit dem Großen Kinderpunsch. Dann startet leider eine neue Woche mit ganz vielen Herausforderungen. Es ist die erste Adventswoche und der Nikolaus wird kommen. Diverse Wichtelgeschenke müssen in die Schule. Diverse Termine stehen an und es kommt der erste Schnee des Winters. Aber vorallendingen bin ich mit allem alleine, denn der Ehemann weilt in Montabaur, um seine Zertifizierung zu machen. Da war er im September schon, dann musste er eine Hausarbeit schreiben und nun ist er wieder eine Woche weg. Gerade im Advent nochmal anders herausfordernd, als im Sommer.



Wir starten mit viel Schnee und der bleibt auch die ganze Woche gerade morgens bei den Fahrten ein Thema. Man muss schon langsam fahren und braucht mehr Zeit. Also muss man morgens früher aus dem Haus. Alles gar nicht so einfach, aber wir schaffen es die Woche tatsächlich gut. 


Hausaufgaben wollen gemacht werden und dann soll das Haus ja auch geschmückt werden. Sterne sollen gefaltet werden. Das können die Waldorfkinder aber schon ziemlich gut. 


Am Nikolausvorangend werden die Schuhe geputzt und der kleine König möchte auch dringend noch etwas zu essen und zu trinken für den Nikolaus hinstellen. Auch Bilder werden gemalt und Briefe geschrieben. Ganz viel ernst und aufrichtige Freude. Der kleine König ist da dieses Jahr absolut im richtigen Alter. Alle erfreuen sich an seinen Geschichten und die Großen dichten gerne noch mit. Abends kommen auch noch x Pakete für das Christkind an und wollen sortiert werden. Genau wie die Stiefel gefüllt werden wollen. Als die Kinder schlafen, kommt der 8. Klässler runter und hilft mir. Wir befüllen die Stiefel gemeinsam und sortieren die Pakete. Es dauerte gar nicht so lange und mir bleibt noch Zeit für einen Holunder Punsch auf dem Sofa, bevor auch ich ins Bett falle. 


Am nächsten Morgen wacht keiner früh auf. Ich kann sie alle der Reihe nach wecken und anziehen oder beim anziehen helfen oder zum anziehen motivieren, bevor wir zusammen runter gehen. Ich hatte Chaos befürchtet, aber das blieb aus. Auch kamen wir rechtzeitig los zur Schule und dann auch zum Kindergarten. An den ersten beiden Tagen war die Kindergarten Kinder nämlich zuhause, weil die Babymaus wieder so schlimm hustete. Das dauerte aber nicht so lange an. 



Es gab viele kleine schöne Momente an diesen Tagen, aber leider blieben die Kinder nicht alle fit. So wurde dem Erstklässler nachts schlecht und er musste spucken. Mir taten die Nebenhöhlen weh und Gott sei dank wirkte das Schmerzmittel, als es dem Kind schlecht ging. Das war eine Nacht mit wenig Schlaf. Am nächsten Tag hatten zwei Kinder Kopfschmerzen und starken Husten und zuvor Corona Kontakt. Sie blieben daheim. Das spuckende Kind auch und dann war da noch ein schmerzender Zahn, der angeschaut werden musste. Ich konnte morgens zum Zahnarzt mit dem Kind und auch für mich, um diese Schmerzen an den Nebenhöhlen abzuklären. Der Große passte auf die Kleinen auf. Gott sei Dank. Und so schafften wir auch diesen Tag. Am Ende des Tages bekam ich diese Krone geschenkt. 

Ja und dann wurde es Freitag und noch ein Schultag stand an. Ich fuhr die Kinder zur Schule und zum Kindergarten und hatte natürlich noch das zuvor spuckende Kind zuhause. Aber der war schon am Tag zuvor wieder guter Dinge und so machten wir es uns gemütlich. Naja. Also wir frühstückten zusammen. Er duschte, ich machte sein Zimmer frisch und dann machen wir Pizza zum Mittagessen, um dann die Kinder alle wieder abzuholen. Der Ehemann hatte derweil seine Prüfung und bestand mit einer zwei. Wow. Das wäre geschafft. Kurz brach ich innerlich zusammen, aber ich sammelte mich wieder und stand den Rest des Tages auch noch gut durch. Nachmittags konnte ich mit dem Löwen einkaufen. Der Große war da. Und abends war der Ehemann endlich wieder da. Das Seminar findet auf dem Schloss neben dem Lindt Lagerverkauf statt. Sehr, sehr wertvoll für mich :-)

Und nun ist morgen schon der zweite Advent. Ich habe heute Gläser für die Weihnachtsmarmelade gekauft, die ich kochen möchte. Ein Quark Stollen ist glutenfrei fertig gebacken und die Hot Dog Buns müssen nun gleich in den Ofen. Ein Kind ist auf einem Geburtstag und muss gleich geholt werden. Natürlich nicht ganz ums Eck, aber evtl können wir noch einen Weihnachtsmarkt besuchen. Wir sehen mal wie schnell wir gleich sind ! Der Große möchte noch zum Abendessen vorbei kommen und Ende der Woche kommt die Große über Weihnachten zu uns. Ich freue mich schon sehr! Wir haben uns schon ein paar nette Sachen überlegt, die wir vor Weihnachten zusammen gerne machen möchten.

Die Großfamilienmama




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