Ostern in der Großfamilie

Eine Woche Ferien liegen nun hinter uns und ich bin sehr dankbar darüber, das wir einfach runterfahren durften. Das Ruhe rein kam, Termine abgesagt werden konnten und wir einfach den Alltag leben konnten. Der ja dennoch genug eigene Listen hatte und auch seine eigenen Herausforderungen, aber eben ohne den Termindruck, der sich im Alltag mit all den Schulfahrten und all den sonstigen Terminen so schnell einstellt. Wenn dann noch Elternabende hinzu kommen, ist mein Glück gerne mal perfekt, denn dann sind die Tage unter Umständen einfach sehr lang und der nächste Tag startet dann zu früh. So ist es immer wieder gut in diesem Rhythmus zu leben, aus Alltag und Ferien. Aus zu vollen Tag und ganz freien Tagen mit den einfachen Alltagsaufgaben und den Möglichkeiten, Pausen zu machen. Zu lesen, zu stricken, raus in die Natur zu gehen. 









Das Wetter war zwar eher so durchwachsen und gerne auch mal ein wenig frisch, dennoch kam die Sonne auch immer wieder mal raus und man konnte eine Runde drehen. Zwischendurch filzten wir dann gerne mal und der Ehemann überraschte mich mit diesem tollen Blumenstrauß. Ich besuchte den großen Sohn und trank einen Kaffee mit ihm in seiner schönen Wohnung. Ich war mit dem einen und dann dem anderen Sohn alleine unterwegs. Wir standen oft in der Küche und kochten lecker. Der Tisch war immer voll und das den ganzen Tag. Na gut, morgens bin ich eigentlich mit meiner kleinen Crew alleine am Tisch und wir frühstücken in Ruhe. Aber zu den anderen Mahlzeiten sehen wir dann auch die Teenager und manchmal auch den Ehemann. Der ist zur Zeit gerne mal über Mittag auch nicht zuhause, dafür dann abends früher zuhause, allerdings dann meistens noch mit dem Homeoffice im Gepäck. Aber dann ist er immerhin da und greifbar. Es bleibt dann schon mal Zeit für eine Tasse Kaffee zwischen all dem anderen.


Ein Trampolin zog ein. Eigentlich sollte es ein Bodentramoplin werden, welches wir mit den Kindern zusammen vorbereiten wollten, aber wenn wir da mal ehrlich mit uns selbst sind, tut sich die Zeit dafür einfach nicht auf. 





Und außerdem sind wir in der Karwochen mit all ihren langen Traditionen. Da werden die Osternester vorbereitet und man sinniert darüber, was der Osterhase wohl bringen mag. Ob er drinnen oder draußen die Nester füllt. Das weiß man alles gar nicht. Eier wollen gefärbt werden und wir haben dieses Jahr auch Bienenwachs geschmolzen und Eierkerzen gemacht. Außerdem gab es gestern an Karfreitag natürlich die Struwen, die schon meine Oma damals backte. Dazu gab es dann für den ein oder anderen auch Fischstäbchen und Bratkartoffeln, wie man eben mochte. 

Durch den Feiertag in der Woche musste ich überlegen, wann ich einkaufe und verband es dann mit einem Termin, den ich mit dem Zweiten Sohn hatte. Wir zwei machten den Grundeinkauf beim Discounter und im Biomarkt, so dass wir erst einmal in das Osterwochenende starten konnten. Die Osternester Füllung liegt schon lange hier. Ich bestelle immer bei Vivat die Osterlämmer und was sonst noch so mit ins Nest kommt, kaufe ich in den Wochen vor Ostern beim Großeinkauf so mit. Jedes Kind bekommt auch ein kleines Geschenk oder einen Gutschein, letztere habe ich erst heute geholt, die Geschenke sind aber schon länger hier. An Ostern kommen alle Kinder und wir Eltern zum Brunch zu uns zusammen. Ihre Freunde oder Freundinnen sind auch eingeladen und so wird der Tisch voll sein. Ich habe auch dafür natürlich besonders eingekauft. Obst und Bacon. Es wird Aufbackbrötchen und selbstgemacht Brötchen geben. Gemüse und Käse und der Aufschnitt vom Fleischer. All das eben, was so ein besonders Frühstück mit sich bringt. Meine Große hat immer Spaß daran, diese Feste mit vorzubereiten und hat sich überlegt, morgen früh dann Pancakes zu backen. Die gibt es hier eher selten und das ist natürlich schön besonders. Ich hoffe, ich habe nun an alles gedacht. Heute morgen habe ich mit dem Lastenrad, welches übrigens nicht eingezogen wird, und dem Ehemann noch eine letzte Besorgungsrunde gemacht und jetzt muss alles da sein, denn nochmal mag ich nicht los.

Gerade ist es sehr schwierig, die Diät für die Zöliakie Kinder gut zu berücksichtigen. Es ist vor Ort wenig zu bekommen und so muss ich immer gut überlegen, was ich wann und wo bestelle oder wann ich nochmal in den Biomarkt komme und es dann dort kaufen kann. Auf jeden Fall muss ich alles von außerhalb reinbringen, was total schade ist. Aber unser Ort ist da extrem schlecht aufgestellt und es wird noch immer weniger. Montag geht es ans Meer, da ist es immer ein Paradies, weil man alles einfach kaufen kann. Sogar zum Italiener kann man einfach gehen und bekommt Pasta und Pizza auch als Zöli.

In dieser Woche fragte der Verband kinderreicher Familien, was eigentlich das Herausforderndste im Großfamilienalltag sei? Meine Antwort darauf war lang, denn das kann man gar nicht auf einen Punkt unterbrechen. Wer es nachlesen mag, kann das auf Instagram tun. Es gibt viele besondere Herausforderungen in unserem Großfamilienalltag. Besonders ist mir aber aufgefallen, das die gesellschaftliche Akzeptanz oft nicht vorhanden ist für uns Großfamilien. Das bemerken viele Antwortende auf diese Frage. Und ja, das ist tatsächlich immer auch für uns eine Herausforderung. Die fehlende Akzeptanz zu unserer besonderen Entscheidung und damit auch die geringe Wertschätzung unserer täglichen Arbeit gegenüber.  Ja das war unsere Entscheidung, das wir viele Kinder bekommen haben und die würde ich immer wieder treffen, ändert aber nichts daran, das es einfach auch besonders viel Arbeit ist. Und das die Gesellschaft von dieser Entscheidung zu vielen Kindern profitiert und sich aber dennoch gegenteilig äußert.

Man kann es auf das Kleine reduzieren. Geht es um Streitfragen, höre ich immer gerne mal : du hast so viele Kinder, du kannst sie gar nicht alle im Blick haben. Oder man spricht jemanden an, um ihn auf einen Missstand hinzuweisen, der gerade faktisch besteht. Du kannst dir sicher sein, das derjenige, wenn er wenig reflektiert ist, erst einmal mit dem Finger auf dich zeigt und dir vorhält, was deine Kinder alles so verbrochen haben. Ich lerne damit umzugehen. Immer besser auch mich abzugrenzen und bei mir zu bleiben. Aber leicht ist das ja dennoch nicht. Und jetzt werde ich mir mal einen Kaffee kochen, um danach die Koffer für den Urlaub zu packen.

Die Großfamilienmama

Wer mag, kann hier etwas in die Kaffeekasse geben. Ich würde mich freuen. 





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