Die Adventszeit

 Mit dem Basarwochenende sind wir in den Advent eingestiegen. Es hat mir so gut getan, einfach nochmal abzutauchen in diese Weihnachts Waldorfwelt. Auch die Adventspirale am Freitag vor dem Basar und am Freitag nach dem Basar gehörten zu meinen Highlights im Advent, genau wie das große Weihnachts - Konzert an der Waldorfschule am letzten Freitag. Die Freitage waren so meine adventlichen Termine, könnte man sagen. Aber es ist eben einfach auch so: der Alltag läuft auch im Advent ganz normal weiter und in der Großfamilie ist er damit gespickt, noch zusätzliche Termine und Aufgaben zu liefern, die alle für sich schön sind, aber in der Maße dann einfach viel. So waren wieder Wichtelgeschenke zu besorgen und neben meinem eigenen Adventskalender für alle musste ich mir auch noch was für den Adventskalender in der Schule einfallen lassen. Da sind Geschenke für unsere Kinder zu besorgen und für die vier Partner der vier Kinder. Dann gibt es da noch Patenkinder, an die man denken möchte. Und Freunde, denen man ebenso einen Weihnachtsgruß schicken mag. Das ist so viel, das es einem quasi manchmal schwindelig wird. Also verabschiedet man sich besser von der Perfektion und macht die Dinge nach Dringlichkeit und ignoriert anderes einfach. Das hilft sehr. 


Wir haben Kekse gebacken in diesem Advent, weil uns danach war und nicht weil wir mussten. Die Kekse haben wir auch genüßlich verspeist und nun noch keine neuen gebacken. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch so bleiben wird. Dafür sind aber nun schon Schokoäpfel gemacht worden und auch Weihnachtsmandeln, so wie wir das in jedem Advent mal machen. Das Spritzgebäck hingegen entstand schon ewig nicht mehr, weil es so aufwendig ist, das ich es nicht mal eben zwischendurch und schon gar nicht alleine machen kann. Also darf das warten auf andere Zeiten, in denen ich mehr Zeit für sowas habe. 
















Und wenn ich dann die Bilder anschaue, dann ist immer noch jede Menge passiert, obwohl wir auch kranke Kinder hatten und ich der Perfektion abgeschworen hatte. In der letzten Woche war die kleine Maus angeschlagen. Sie hatte wohl eine Mittelohrentzündung und wir mussten gut auf sie schauen. Dennoch entstand das Moosgärtlein, was eigentlich im Kindergarten entstanden wäre. Wir waren auch in der Weihnachtsausstellung im Gartencenter um die Ecke und nahmen die große Tochter mit, die ein wenig abgelenkt werden musste von all den Klausuren. Und nach einem langen Elternabend in der Schule sah ich am Morgen Polarlichter auf dem Weg zu eben jener Schule. Wie magisch ist das denn? Zum zweiten Mal in diesem Jahr. Leider musste ich anhalten und Fotos machen. Sehr zum Leidwesen der Kinder, die ja gerade noch Ärger mit mir hatten, weil sie so spät waren. Ja ausgleichende Gerechtigkeit oder so. Wir kamen immerhin super pünktlich an. Die Magie zog sich wohl durch. 

Und neben all den Kinderdingen und dem normalen Alltag ist da ja auch noch der Wichtel, der ständig etwas anstellt. Das wollte ich nie und finde es jetzt selbst so witzig. Noch witziger ist, das es eine ganz einfach Erklärung für sein Erscheinen gibt: er möchte doch in den Wichtelwald auf den Wichtelweide Hof. Und wo fahren wir bald hin? Genau auf diesen Hof. Ja, dann wissen wir also Bescheid. Nun mal schauen, ob er auch mit in einen Koffer zieht. 

Ansonsten bemühe ich mich immer wieder, den Alltag langsamer zu gestalten und weil die Kinder mit den langen Tagen in der Schule und den Auftritten und dergleichen einfach gefordert waren, habe ich die Ergotherpaie bis zum Ende des Jahres für zwei  abgesagt. Das jetzt nicht auch noch, war mein Motto. Luft schaffen, wo es geht. So hatten sie nun Zeit sich auf ihren Auftritt vorzubereiten und in dieser nun folgenden Woche einfach langsam runter zu fahren, von all dem, was war. Ein Kind wird noch das Amtsgericht besuchen, kurz vor den Ferien. Die 9. Klasse macht das geschlossen, weil ein ehemaliger Vater an unserer Schule Richter am Gericht ist und da Verbindungen schaffen kann. So haben die Kinder mal einen Einblick in das sehr reale Gerichtsleben. Das Landwirtschaftspraktikum muss zudem organisiert werden und das ist gar nicht so leicht. Viele Höfe haben keine Kapazitäten mehr. Und da wäre noch eine Kanutour, die direkt vor der Haustür lang führt und eben auch begleitet werden muss. Ich habe das Auto dazu, aber nicht die dauernde Kapazität, denn da sind auch noch die Geschwisterkinder, die versorgt werden wollen. Aber ich bringe mich ein, so weit ich es kann. Und damit es keine zusätzliche Fahrten für uns mehr gibt und weil der Ehemann auch noch auswärts ist, die Kinder zudem seit Wochen angeschlagen sind, ist der Kindergarten nun für dieses Jahr auch nicht mehr auf unserem Plan. Die zwei Kleinen dürfen langsam machen mit mir. So weit das eben geht in unserem Alltag. Das haben wir in der letzten Woche schon und das machen wir in der nächsten Woche auch. Und wenn diese eine Woche geschafft ist, haben wir alle frei. Wie schön ist das denn? Kann mich nicht daran erinnern, das der Bänker Ehemann mal in dieser Zeit wirklich komplett frei hatte. Eigentlich bin ich dann immer mehr alleine mit den Kindern, als das er da ist. 

Im Haus passiert gerade auch einiges. Wir gestalten um, richten anders ein, denn dieses Haus wird unseres bleiben. Wir werden es nicht verkaufen und nicht umziehen. Auch das ist nun entschieden. Und weil das so ist, mache ich nun andere Pläne. Kinderzimmer werden anders gerichtet werden. Zur Zeit stehen glatt zwei Räume frei. Ein Kind zog aus, eines ist schon lange ausgezogen. Und nun sind sie dran, sie werden anders gestaltet werden. Auch damit beginnen wir gerade. Der Ehemann räumte heute morgen eines ziemlich leer. Bald kann es gestrichen und neu bezogen werden. Dieses eine mit dem großen Dachfenster,, das wir dank des aufmerksamen Nachbarns Jahre nach dem Umbau oben bekommen haben. Der Brandschutz lag ihm schwer im Magen, als der Anbau ans Haus kam und wegen all dieser Bedenken still stand, die der Nachbar Jahre mit sich rum trug und dann den Behörden meldete. Nun ist genau dieses Zimmer noch schöner mit einem so schönen großen Fenster ( was durchs Haus getragen werden musste und einem Arbeiter den Rücken knackste) und dem Blick in den kleinen Garten des Nachbarns, der nun beschattet vom Anbau ist. Auch einer der Bedenken damals. Der Schattenwurf. Aber man kann sich ja nicht um alles kümmern. Der Schatten darf bleiben, sagt mein Arbeitgeber. 

Zwischendurch muss ich mir allerdings Gedanken machen, wie wir an Heiligabend eigentlich sitzen werden. Es sind alle Kinder da, aber auch mehr als alle Kinder. Sie bringen noch einen Freund, eine Freundin mit und alle sollen ja Platz haben. Wie immer, muss ich mir Gedanken um den Einkauf machen. Ob es genug Fleisch ist, genug von allem eben. Aber auch: wo sitzen die denn nun eigentlich? Und so kam ich zu dem Schluss, das ich doch nochmal zu Ikea muss. Das da noch ein Tisch her muss, der unseren erweitert und dann vielleicht nach dem Sessel fürs Wohnzimmer nun auch noch ein kleiner für die Küche folgen darf. So ganz am Ende des Anbaus, mit Blick in die Küche, die auch nochmal neu werden darf? Das wäre eine Idee. Der Ehemann verdreht ein wenig die Augen im Kopf, das es mir gerade heute einfällt, wo wir doch gerade letzte Woche bei Ikea waren. Mit zwei Autos, beide voll beladen auf der Rückfahrt. Nun ja. Letzte Woche wusste ich aber ja auch noch nicht, was ich diese Woche weiß: da kommt noch einer mehr. Das weiß ich ja erst, seit dem ich mit einem großen Kind beim Arzt und später auf einen Kaffee war, immer wieder dankbar, das ich den Raum und die Zeit dafür habe. Das ich dasein kann für die Kinder. Das ich mir Zeit nehmen kann für jedes einzelne, das sie es sehen und ihre Zeit auch mal geben. Wie der Große am Freitag, der einfach die Kleinen übernahm, damit wir alle aufs Schulkonzert gehen konnten.  Oder die Große, die sagt, wir sollen uns doch mal ein Wochenende ausklinken und ins Hotel fahren. Sie sei doch da und könnte übernehmen. Was sie ja auch kann, sehr sogar und doch staune ich dann immer wieder über diese Größe und mag es aber auch annehmen. Im Frühjahr. 

Einen schönen dritten Advent.

Die Großfamilienmama

Und wer Lust hat, kann gerne was in meine Kaffeekasse werfen. Das würde mich freuen. 

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