Wir sind in der Kur

 Wir sind in der Kur und ich bin nicht offline. Normalerweise nehme ich mir das immer vor, wenn wir eine Auszeit nehmen. Aber dieses Mal finde ich es unpassend. Ich möchte für die drei zuhause gebliebenen erreichbar sein und habe das Handy immer bei mir. So kann ich mit der Großen jederzeit schreiben, was ihr und mir Sicherheit gibt. Auch für die Jungs bin ich erreichbar, wobei sie das weniger benötigen.  Ich habe auch mein Mac Book mitgenommen und überlegt, das ich zwischendurch auch mal schreiben werde. So oft kam mir allerdings bisher gar nicht der Gedanke, denn die Zeit rennt auch in der Kur gut davon.

Heute haben wir schon Bergfest und ich staune fast ein bisschen. Andrerseits liegen schöne und angefüllte Tage hinter uns. Ich bin sehr dankbar, das ich dem Impuls nachgegeben habe, für die zweite Elternzeit des Ehemannes etwas zu planen. Eine Auszeit. Der Gedanke kam mir, als ich von anderen Kuren und Reisen während der Elternzeit las. Dann hatte unser Erstklässler einen schweren Asthmaausfall aus heiterem Himmel und ich kontaktierte die Kurklinik, die mir eine Bekannte empfohlen hatte. Einfach so. Stand, sie sei gut für große Familien. Das Wohnkonzept überzeugte mich und so mailte ich das Therapeutikum Westfehmarn einfach an und reservierte kurz drauf einfach den Termin in der Elternzeit. Fertig. Dann noch in den Kalender eingetragen, wann ich mich um welche Anträge kümmern müsste und mehr Zeit verwendete ich dafür erst einmal nicht. Auch danach ging ich dann nur die Anträge nach und nach an. Es war ein unglaublicher Papierkrieg und wäre beinahe auch kurz vorher noch gescheitert. Dann kamen wir irgendwie auch zu früh hier an, weil eine Mail versandete. Aber es fügte sich und nun sind wir hier und genießen die Kur und die Insel sehr.

Ich bin so sehr angetan von der Insel Fehmarn. Wir sind so sehr davon angetan. Wir haben nicht geahnt, wie schön es hier ist. Mich hat die Insel selbst gar nicht gereizt. Eigentlich sogar im Gegenteil. Wir waren nämlich vor zwei Jahren mal im Meereszentrum in Burg und da war es so sehr voll, das man kam fahren konnte. Das fanden wir wenig reizvoll.

Jetzt aber ist die Insel leer gewesen. Alles war noch zu. Wir haben eine völlig verschlafene Insel ansehen und kennenlernen dürfen. Das war ganz wunderbar. Jetzt langsam wacht Fehmarn wieder auf und die Geschäfte und Lokale sind zum Teil wieder geöffnet. Auch die ersten Touristen kommen auf der Insel an. Auch das ist unglaublich schön. Das Leben plötzlich wieder. Gestern bin ich mit der Tochter durch Burg gebummelt und es war so sehr schön. Plötzlich viele Leute, offene Geschäfte. Hach. Allerdings auch Maskenpflicht. Das ist weniger schön. Wir waren mal kurz in Grömitz. Eigentlich ein Ort den wir lieben, aber man darf die Strandpromenade nicht ohne Mundschutz betreten. Ach nee, also echt. Das war unseres nicht. Wir haben in einer Nebenstraße ein Eis gegessen und sind wieder weg. An den verschlafenen Stränden der Insel ist nichts mit Maskenpflicht. Gott sei Dank. Da darf man einfach sein und das genießen wir sehr.

Im Therapeutikum fühlen wir uns wohl. Man darf sehr selbstbestimmt kuren und das tut uns gut. Es gibt viele Angebote, aber keiner muss. Man darf. Und so haben wir auch ein gut aufeinander abgestimmtes Programm. Es passt gut und ist gut machbar. Allerdings ist es für die großen Kinder ein bisschen wenig. Leider sind gerade nicht so viele große Kinder hier und daher müssen sie sich einschränken. Sie nehmen es gelassen, wobei der großen Tochter schon auch langweilig ist und sie gerne mehr hätte und so geht es auch dem Fünftklässler. Sie beschweren sich schon auch. Dann findet man in den Wohnungen kein W-Lan und das ist natürlich auch ein Drama. Das ist man anders gewohnt. Wir haben das W-Lan bezahlt, aber nutzbar ist es nicht. Im Café ja, aber das darf man nur an bestimmten Tagen nutzen. Das ist nichts für die Großen. Ich verstehe sie auch. Langweilig ist es dann eben auch. Ich hoffe, wir erleben dennoch noch einiges schönes zusammen. Es gibt eine Liste. Jeder schrieb was drauf und einiges haben wir schon und einiges machen wir noch. 




















Einen kleinen Unfall hatten wir leider auch schon. Der kleine König hatte sich die Finger an der heißen Herdplatte verbrannt und musste zum Verbinden ins Krankenhaus. Das ging Gott sei Dank gut. Das Kindergartenkind hatte sich einen Finger in einem Tor geklemmt und auch das musste verbunden werden, aber das ging hier vor Ort. 

Ich bin sehr dankbar, das ich runterfahren darf. Wie sehr ich angespannt und eingespannt war, das merke ich natürlich jetzt in der Ruhe. Es ist auch so schön, das die Kleinen zur Ruhe kommen. Auch sie waren eingespannt und angespannt. 

Gestern haben wir einen Ausflug nach Kiel gemacht. Im Senzo haben wir glutenfrei eingekauft. Sie haben so viele tolle frische Backwaren und auch ansonsten einiges, was man eben sonst nirgends kauft. So haben wir die weite Fahrt auf uns genommen. Der Fünftklässler, der darauf angewiesen ist, mag gerne nochmal hin. Wir sehen mal, ob wir noch einen Ausflug machen. Zum Sommerurlaub gehört es immer dazu. Da fahren wir meistens zwei Mal hin und einmal zur Abfahrt. Mal sehen, was hier die nächste Woche noch bringt. Die Ernährung in der Klinik klappt, aber es ist eben doch sehr einseitig. Immer Burger Brötchen zum Frühstück und auch das Essen selbst ist eher langweilig. Immer gibt es Kartoffeln für die Allergiker und selbst aussuchen kann man da wenig. Tut man es, ist das Küchenteam eher irritiert und es klappt dann eher nicht. Der Fünftklässler erträgt es gelassen, ich teile meine Kartoffeln mit dem Babymädchen. Die liebt Kartoffeln sehr und daher passt es dann auch für mich. Ich brauche sie nicht unbedingt jeden Tag. 

Nebenbei schaue ich mich auf der Insel nach einem schönen Ferienhaus für uns um. Gerne würden wir unseren Urlaub einmal hier verbringen, aber das ist nicht so einfach, wie ich feststelle. Heute haben wir einen Biobauernhof besucht, da könnte es was werden. Ich kümmere mich dann mal....

Die Großfamilienmama

Eine kleine Kaffeekasse

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