Der erste Schultag

 Am Samstag war ich ziemlich fertig mit den Nerven, wenn ich an den beginnenden Schulalltag dachte. Der Tag war also so lala. Ich machte mir viele Gedanken, die erste Mail der Schule der Jungs kam, auch die Schulen der Mädels meldeten sich und siehe da: das eine Bundesland testet die geimpften Schüler und das andere Bundesland. Das regt mich so auf. Wie kann man nur immer wieder so irrsinnig unsinnig entscheiden und hier das sagen und dort das und so weiter? Und wie kann es nur sein, das niemand daran denkt, wie das alles wohl für die Kinder und Eltern ist? Die Schulen halten wir offen, wir testen viel und wenn dann die Lehrer ausfallen? Ach klar, dann sind die Eltern dran. Wenn der Pooltest positiv ist, natürlich auch und so weiter. Statt eines sicheren Gerüstes hat man also immer noch einen großen Flickenteppich und wir als Eltern von vielen Kindern, haben viele Dinge gleichzeitig im Blick zu haben und auf viele Dinge gleichzeitig zu reagieren. Flexibel müssen wir sein. Da kommt auch abends um 21 Uhr noch eine Schulmail an und erwartet sofortige Umsetzung. Uff, das strengt einfach an. Aber es hilft eben auch nichts, denn eine Wahl hat man nicht. Was ich schlimm finde. Wenn ich entscheiden könnte, würde ich die Kinder zuhause unterrichten. Das ich das mal sage, das hätte ich auch nicht gedacht. Aber dann hätten wir wenigstens einen sicheren Rhythmus und könnten uns daran festhalten. Das würde uns allen sicher gut tun und das sagen auch die Kinder von sich aus. Ist alles nicht, kann man sich nicht aussuchen, also müssen wir uns auf den Weg durch die nächste Pandemie Episode machen. 


Wir starten am Testzentrum, denn es erscheint uns nicht logisch, die Kinder im Klassenverband und erst am ersten Schultag zu testen. Die Kinder fanden die Idee total doof, zunächst, dann waren sie total begeistert, wie schnell und einfach das ging. Morgen teste ich mal das Testzentrum im Dorf mit dem 6. Klässler und dann entscheide ich, ob das nun unser Weg bleibt, oder ob wir es anders angehen müssen. In jedem Fall ging das Testen schnell, wir waren fix wieder zuhause und haben den Tag in Ruhe ausklingen lassen können.

Heute morgen waren dennoch alle motiviert und ich freute mich auch über diesen lang erprobten Ablauf. Wir fuhren zur Schule, unterhielten uns über dies und das und auf dem Rückweg hörte ich die Sprachnachricht einer Freundin in Ruhe ab und antwortete darauf. Zuhause startete der Alltag. Die drei Kleinen spielten erst schön, was mir Zeit für Wäsche und ein abgezogenes Bett verschaffte. Dann richtete ich unser Frühstück, was natürlich erstaunlich fix geht, wenn man nur für so wenige etwas richten muss. Wir essen in Ruhe, die Kinder finden leicht ins Spiel und ich schaffe einiges, was ich gar nicht vermutet hätte. Ich lausche dem Rollenspiel vom kleinen König und dem Kindergartenkind und habe das Babymädchen bei mir sitzen, während ich den Thermomix mit den Zutaten für die Erbsensuppe befülle. Danach richten wir einen Eintopf für das Babymädchen, welches Bauchprobleme hat und eine Käsesuppe für all die, die keine Erbsensuppe mögen. Auch schaffen wir die Brotteig und das Retour Paket noch. Wow. Wir sind gut. 

Mit dem 2. bespreche ich, was für seine Bewerbungen nötig ist. Wir machen einen Termin für Bewerbungsfotos und lesen eine Anzeige, die uns der Große schickt. Die Bewerbung wird dann heute Abend mit dem Ehemann fertig gemacht und ich freue mich, das auch hier nun etwas mehr Klarheit herrscht. 

Jetzt gleich muss ich noch eine Runde ins Dorf. Das werde ich mit den Kleinen machen. Diverse Dinge müssen noch für die Schule her, dann fehlt mir Joghurt und Toast und auch Feuchttücher sind aus. Das wird eine schöne Runde durch den Nebel werden. In der Waldorfstadt scheint derweil die Sonne. Komisches Wetter.

Die Großfamilienmama 

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