Sommerferien ! Das ist so schön. Wir haben Ferien. Und das aber nun auch schon seit drei Wochen, was mich ein wenig verwundert und dann doch wieder nicht. Denn diese drei Wochen waren ja nun auch komplett im Urlaub an der Ostsee. Da vergeht die Zeit nochmal anders schnell und doch wieder nicht.
Die letzten Wochen nach dem Schulabschluss der Tochter hatten es natürlich nochmal sehr in sich, denn es standen viele Feiern an und viele Abschiede auch. Nach den Sommerferien wird es für die Kinder anders weitergehen, als zuvor. Das ist nicht schön, dass das so ist, aber es war notwendig und wenn man eines in den letzten Jahren nach der Schulschließung gelernt hat, dann ist es, genau hinzuschauen, kritisch zu sein und seinen eigenen Weg zu suchen und auch zu finden. Das ist natürlich nicht für jeden und immer nachvollziehbar, wenn man eher dazu neigt, vorgefertigte Wege einzuschlagen ohne sie zu hinterfragen. Aber so ticke ich dann eher nicht und leicht ist es deswegen aber dennoch nicht. Vermutlich sogar schwieriger, als nicht zu hinterfragen. Man muss ja doch nochmal anders investieren in alles und ob es dann gut und richtig ist, weiß man natürlich auch nicht. Aber das weiß niemand vorher, sondern jeder immer nur hinterher. Also geht es mutig weiter.
In jedem Fall waren die Tage vor den Ferien voll und gut durch getaktet, aber ich habe auch darauf geachtet, dass sie machbar blieben und so waren wir dann immer mal wieder auch mit Freunden unterwegs. Hatten schöne Stunden im Freibad oder auch auf einen Kaffee, das schafft dann den nötigen Ausgleich, um die anderen Termine gut wahrnehmen zu können und selbst dabei nicht unterzugehen. Da es dann aber sofort in den Urlaub gehen sollte, aus dem vollen Alltag heraus, war die Vorbereitung ein kleines Kunstwerk mit Mut zur Lücke. Es war auf keinen Fall zu schaffen, das Haus vorher noch auf Hochglanz zu bringen und alle Zimmer putzfein zu hinterlassen. Die Zeit hatte ich einfach nicht. Also musste es dieses Mal anders gehen und jetzt nach dem Urlaub sind aber alle Koffer ausgeräumt und alle Zimmer aufgeräumt, gesaugt und sauber. Es geht also auch andersherum, auch wenn sich das erst einmal ein wenig blöd anfühlte. Perfekt ist aber nichts und die Bruce Springsten Karten wollte ich nicht verfallen lassen. Hätte ich das getan, wäre das Haus blitzsauber gewesen, wenn wir gefahren wären. Dann aber hätte ich ja gehörig was verpasst und wäre es das wert gewesen? Natürlich nicht.
So holte ich also die Kinder von der Schule ab, wir aßen zusammen, wie wir es immer taten und dann räumte ich die Küche auf und packte die Tasche für den Ehemann und mich, damit es dann weiter nach Hannover gehen konnte. Das eine Auto schon bepackt für den Urlaub und das andere nur für Hannover. Leider war an diesem Wochenende richtig viel los in der Stadt und man riet davon ab, rein zu fahren. Wir musste natürlich erstmal hinkommen, was auch schon ein Kunststück war, denn die Straßen waren voll und laut Navi fuhren wir zeitlich rückwärts. Aber eine Freundin aus Hannover lotste uns dann aus der Ferne so, das der Touran gut geparkt war und wir mit den öffentlichen Verkehrsmittel gut ans Stadion rankamen.
Das alles natürlich nicht in absoluter Ruhe und Gelassenheit, das wäre zu langweilig. Nein, es kam die Nachricht des Steingartenbesitzers aus nächster Nähe, das unsere Kinder Steine auf der Straße verteilt haben. Genau genommen war die Nachricht "überall liegen Steine". Man fragt sich, was einem damit nun gesagt werden soll, denn das ist ja nunmal auch das Sinnbild einen Steingartens. Überall Steine, keine Blumen. Es lässt Interpretationsspielraum, so viel ist sicher. Aber da ich ja nun weiß, wer da so um mich wohnt und wie diese so ticken und konnte daher wohl davon ausgehen, das wir uns nicht über die Steinformation im Beet unterhalten wollten und so sagte ich der Tochter Bescheid, dass da wohl handlungsbedarf wäre. Der Übeltäter ging dann auch sofort mit der Tochter los. Ich räume schon auf, verkündete der kleine König. Just in dem Moment, als sie das Haus verlassen wollten, laufen sie dann auch schon in die Arme des Steingartenbesitzers und hören, das dieser die Eltern sprechen möchte. Eben wegen der vielen Steine allüberall. Nun waren wir ja gar nicht da. Man war entsetzt, das wir nicht zugegen waren, um die Meute im Blick zu haben und sie einfach unserer - man scheint drüber hinweg zu blicken - 20 jährigen Tochter überlassen haben. Das Drama könnte ich noch ewig weiter ausmalen. Ein Telefonanruf folgte noch und Steine wurden unter Argusaugen wieder ins Beet platziert, aber ich lasse die Details jetzt mal weg. Ich vermute, es ist alles behoben worden. Am nächsten Morgen kurz vor der Abfahrt gab es zumindest keinen weiteren Hinweis auf Steine allüberall und auch im Urlaub hörte ich nichts. So fuhren wir also nach einem richtig, richtig guten Konzert und äußerst wenig Schlaf mit zwei Autos, das Zweite war dann auch umgepackt worden, Richtung Ostsee. Etwas spät für einfach mal eben durchfahren, aber doch so, das wir letztendlich mit wenig Staus gut am Meer ankamen.
In jedem Fall sind wir jetzt wieder zuhause und haben noch drei Ferienwoche vor uns. Noch sind sie nicht wirklich verplant. Der Pool steht wieder und scheint das auch dieses Jahr nochmal zu können. Wir haben ein paar Ersatzteile bestellt und hoffen nun, dass diese gleich noch kommen.
Jetzt werde ich mal den Rasensprenger rausrücken, denn es ist soooo unendlich warm, sagen die Kinder und es ist kein Meer und kein Pool da.
Die Großfamilienmama
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